Archive for Juli, 2008

Robert-Koch-Forum

Dienstag, Juli 15th, 2008

Robert-Koch-Forum
Eingang zum Robert-Koch-Forum, oben die Reliefs von Albrecht von Haller und Johannes Peter Mueller

In den Jahren 1873-83 ist auf Initiative des Physikers Hermann von Helmholtz der ausgedehnte Komplex Dorotheenstraße 94/96 für die naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Institute der Friedrich-Wilhelm-Universität auf dem trapezförmigen Gelände zwischen Dorotheenstraße und Reichtagsufer errichtet worden.

In zwei Erdgeschossräumen, deren bauzeitliche Möblierung fast vollständig erhalten ist, befindet sich die Gedenkstätte für Robert Koch, der 1882 im großen Hörsaal seinen Vortrag über die Entdeckung des Tuberkelbazillus hielt.
(aus: Denkmale in Berlin – Ortsteil Mitte, Michael Imhof Verlag)

Helmholtz
Helmholtz von Ernst Herter vor der Humboldt-Uni

Mueller
Mueller-Standbild von Richard Ohmann (Haupteingang Naturkundemuseum)

Meister der Grautöne

Montag, Juli 14th, 2008

Sugimoto

Hiroshi Sugomoto in der Neuen Nationalgalerie

Schimmelreiterland
Das ist keine Seelandschaft (seascape) von Sugimoto,
aber ein Nordseebild ist ja auch ganz stimmungsvoll (und sogar in Farbe).

Seascapes
Eines Nachts in New York im Jahr 1980, während einer … meiner inneren Frage-Antwort-Sitzungen, fragte ich mich: „Kann jemand heute einen Schauplatz genau so sehen, wie ein urzeitlicher Mensch ihn gesehen haben mag?“ … Obwohl das Land ständig seine Form ändert, ist das Meer unveränderlich, dachte ich. So begannen meine Reisen zurück durch die Zeit zu den antiken Meeren der Welt.
H. Sugimoto

Private/Corporate

Sonntag, Juli 13th, 2008

Trophy 9/71
Trophy 9/71 von Eckhard Schene, 1971

Eine Ausstellung im Haus Huth:
Private/Corporate V

Wenn der Künstler schlechte Laune hat, lässt er der Skulptur die Luft ab.

Trophy 9/71 entstand nach einem längeren Zeitraum exakter Planung. Die einzelnen Teile wurden industriell gefertigt und von einem Handwerksbetrieb nach Schenes Vorgaben weiterbearbeitet. Auf einem rechteckigen, lackierten Hohlkörper sind im gleichen Abstand drei quadratische Körper mit der Längsseite montiert, in deren Zwischenräumen zwei Luftkissen in der Größe der Quadrate plaziert sind. Das PVC der Kissen lässt Lichtspiegelungen … zu, gibt den Blick auf den umschlossenen Innenraum sowie den dahinter liegenden Körper frei. Durch Veränderung der Luftmenge kann der Künstler auf vorgegebene äußere Bedingungen wie Licht, Farben oder Umgebung reagieren, aber auch persönliche Stimmungen visualisieren.
(Friederike Nympius im Katalog)

Weidendammer Brücke

Samstag, Juli 12th, 2008

Die Teufelsbrücke am Finowkanal befindet sich im Stadtteil Finow auf dem Gelände des ehemaligen Messingwerkes. Sie wurde von 1824 bis 1826 als Weidendammer Brücke in Berlin errichtet. 1880 wurde sie um Fußwegbahnen ergänzt. 1895 erfolgte die erste Umsetzung der Brücke, sie wurde um 13 Meter gekürzt in Liepe über den Finowkanal wieder aufgebaut. Im Jahr 1913 wurde sie nochmals gekürzt und über der Ausfahrt des Messingwerkhafens montiert. Der mittlere Brückenteil ist herausnehmbar, um größeren Schiffen eine Durchfahrt zu ermöglichen. Gelegentlich wird sie auch ‚Treidelpfadbrücke‘ genannt. Die Brücke ist eine dreijochige, jetzt 23 Meter lange und etwa 2,30 Meter breite Ganzmetallkonstruktion aus genieteten und verschraubten L-Profilen und Blechen. Das Mittelteil ist auf gusseisernen Säulen gebettet. Die gesamte Brücke ist in sich schief, dies kann nachlässige Fertigung sein oder auf einen Transportschaden, auf Setzungen oder einen Unfall zurückzuführen sein. Hafen- und Kanalseite des Bauwerks sind um etwa acht Zentimeter versetzt, was eine Schieflage von etwa drei Grad bedeutet (hier).

Weidendammer Brücke
Teufelsbrücke am Finowkanal

Fontanes Verlobungsbrücke

Fortune Cookie

Donnerstag, Juli 10th, 2008

The Great Wall

The Bruce High Quality Foundation
presents
The Great Wall

Glückskeks

The Bruce High Quality Foundation is a radical corporate-conglomerate-collective located in Brooklyn and elsewhere.
Professional Problems. Amateur Solutions.

Im Tierstall

Mittwoch, Juli 9th, 2008

7hours Haus 19 Tierstall

Haus 19

Claudia Shneider mit Clanger

Ladybottle

armer Elefant

Trockenbau

Dienstag, Juli 8th, 2008

Trockenbau von Dieter Lutsch bei Jarmuschek+Partner

Einem Begriff aus dem Bauwesen folgend, der raum-begrenzende Konstruktionen und Installationsweisen bezeichnet, ist „Trockenbau“ eine Auseinandersetzung mit Erwartung, Form und Neugier und kehrt gleichzeitig die ursprüngliche Bedeutung des Wortes um, indem sie zur Öffnung und zur vollen Wahrnehmung des Raumes führt.

Treppe

„Trockenbau“ ist eine Vollplastik aus aufeinandergestapelten Holzpaletten. Kontra jeder musealen Schwellenangst muss sie berührt und belaufen werden. Die Begehung, die Interaktion mit der Plastik führt den Betrachter selbst zum Begreifen und damit zum Entdecken des Raumes. Betritt man die Plastik wandelt sie sich augenblicklich in eine raum-offenbarende Installation. Sie fängt bereits ausserhalb des eigentlichen Zentrums, noch vor den Galerieräumen an, und dieser rote Teppich der Arte Povera lockt unwiderstehlich als Einladung, dem Pfad zu folgen und den hybriden Turm zu Babel im Inneren der Galerie zu erklimmen.

Escher

35 Seiten Dieter Lutsch bei der Produzentengalerie Stedefreund

Stapel
Trockenbau in Adlershof

Werner Stötzer

Montag, Juli 7th, 2008

Der Bildhauer Werner Stötzer erhält für sein Lebenswerk den ersten Kunstpreis des brandenburgischen Ministerpräsidenten. Regierungschef Matthias Platzeck überreichte dem 77-Jährigen die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung am Sonnabend beim Festakt zur Verleihung des Brandenburgischen Kunstpreises in Neuhardenberg. Damit ehre das Land die „herausragende Lebensleistung eines Künstlers, der ohne Zweifel seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten Bildhauern Deutschlands zählt“, heißt es in einer Mitteilung der Staatskanzlei. Der in Werbig (Märkisch-Oderland) lebende Stötzer gehöre „zu den wenigen zeitgenössischen Bildhauern, die die Form nur nach einer Ideenskizze aus dem Block schlagen.“ dpa

Verzweiflung

Im September 2006 besuchten wir Stötzer mit dem Förderverein der Berlinischen Galerie in Altlangsow, hier die Fotos.
Damals gab es anlässlich seines 75. Geburtstages mehrere Ausstellungen in Berlin, hier Bilder einiger Skulpturen.

Marmor erklärt Bronze die Welt

Stötzer nennt sich schon lange nicht mehr Künstler. „Ich mache keine Installationen oder Objekte“, sagt er ironisch. „Ich bin ein hoffnungslos altmodischer Handwerker.“ Er spricht in seinen Steinen vom Alter. Es mache wehmütig, aber nicht sentimental. Seine Steine reden von Gestalten und Gesichtern, die weggehen, und solchen, die in der Erinnerung bleiben und damit in der Zeit. Er und seine Frau stellen ihre Figuren am liebsten in die Natur, auf die satten Wiesen der Seelower Höhen, auf märkische Dorfanger, ans Wasser: Gemeißeltes gegen das Ferne und Ungewisse.
(mehr über Sylvia Hagen und Werner Stötzer, hier)

Abgründe

Sonntag, Juli 6th, 2008

Blick von der Bastion Kronprinz
Blick von der Bastion Kronprinz (in den Abgrund)

In der Zitadelle Spandau tun sich Abgründe auf:
HR Giger,
Horst Janssen,
Guido Sieber.
Was für eine Zusammenstellung!

Abgründe
Ausstellungsplakat mit einem Bild von HR Giger

Man bleibt sich treu auf der Zitadelle Spandau. Auch die aktuelle Ausstellung Abgründe beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen (phantastischem) Realismus und Surrealismus am Beispiel dreier Künstler aus unterschiedlichen Generationen. Nach Giorgio de Chirico, Edgar Ende, Ernst Fuchs, Johannes Grützke und Paul Wunderlich – um die wichtigsten zu nennen – werden nun Arbeiten des Schweizer Oscar-Preisträgers HR Giger, des deutschen Zeichners Horst Janssen und des Berliner Malers Guido Sieber gegenüber gestellt.
Die von Christian Melzer ausgewählten Arbeiten aller drei Künstler setzen sich mit dem Thema Abgründe auseinander und davon gibt es viele, seien es menschliche oder gar ästhetische: da werden Grausamkeiten gezeigt!
(mehr hier)

Richard Long

Samstag, Juli 5th, 2008

Richard Long in einer Einzelausstellung bei Haunch of Venison Berlin

Dänische Flusskiesel und Schlamm aus dem Avon

Er läuft. Seine Kunst ist Gehen. Sie handelt von Zeit und Raum. Mit dem Material, das er auf seinen Wanderungen findet, mit Steinen, Schlamm und Asche, mit Stöcken und mit Wasser hinterlässt Richard Long Zeichen.
(J. Schärli in: R. Long „My art is the nature of things“
du756 Zeitschrift für Kultur, Mai 2005)

Halbkreis

Zwei große halbkreisförmige Arbeiten – eine Skulptur aus dänischen Flusskieseln und eine Wandzeichnung mit Schlamm aus dem River Avon in Bristol – bilden das Fundament der Berliner Ausstellung.
(aus dem Ausstellungsflyer)

Woher kommen die Materialien für Ihre Arbeit?
Das Treibholz habe ich an den Ufern des Severn aufgelesen, und auch der Schlamm stammt aus diesem Fluss. Man kann mit ein wenig Schlamm und viel Wasser, große Bilder schaffen – wieder mein Interesse an den praktischen Dingen. Und an dem Ort, an dem ich noch immer lebe und an dem ich noch immer Wanderungen unternehme. Was aber nicht heißt, dass ich jeden Luxus ablehne: Manchmal nehmen mich auch Leute im Privatjet mit. Für mich macht es die Mischung: An einem Tag schlafe ich unter einem Felsen in den Bergen oder in einer Hecke am Straßenrand, am nächsten Tag im Adlon. Wobei mein biografischer Hintergrund eher in den Jugendherbergen der Nachkriegszeit liegt, die ja auch mit idealistischen bis sozialistischen Lebensentwürfen verbunden waren. Teil meiner Arbeit ist auch die englische Tradition eines öffentlichen Wegerechts, weswegen meine Arbeit so in Amerika nicht entstanden wäre. Es gibt dort viele Orte, an denen man fürs Betreten erschossen werden könnte. Auch was die Auswahl des Schuhwerks angeht, schätze ich Vielfalt: Früher bin ich mit denselben ausgemusterten Armeestiefeln durch Schottland gewandert oder habe den Kilimanjaro bestiegen – inzwischen habe ich drei verschiedene Paare.
(das vollständige Interview hier)

Treibholz mit Fingerabdrücken