Andrang am Denkmal beim CSD

Denkmal

In Sichtweite zu den Blöcken des Holocaust-Mahnmals steht nun also der dunkelgrau durchgefärbte Betonklotz, leicht aus dem Lot geraten, als sei er aus dem Stelenfeld auf der anderen Straßenseite herüber geschwebt. In Augenhöhe ist ein kleines Fenster in den Beton gehöhlt. Man muss direkt herantreten, um das Geschehen hinter dem Glas zu erkennen. Auf die Rückwand des dunklen Innenraums ist ein Film in Endlosschleife projiziert: zwei junge Männer, die sich innig küssen.

Elmgreen & Dragset [eigneten sich] raffiniert die Ästhetik von Peter Eisenmans abstrahierten Grabstelen an, eröffneten eine Einzelkopie, eine Art Filiale der Holocaust-Gedenkstätte und erfüllten diese mit einem eigenen Inhalt. Man könnte das Verfahren als künstlerische Guerilla-Taktik bezeichnen.Die Initiatoren und die Wettbewerbs-Juroren mochten das, weil da auch ein bisschen die Lebensweise der Homosexuellen mitschwingt: Sie sind „normale“ Menschen wie jedermann, nur in mancher Hinsicht eben anders.
(S. Preuss hier)

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