Phallischer Daumen von Cesar
Höhepunkte des Tages:
Das kalte Bier im Irish Pub und die Wohnmaschine von Le Corbusier.
Rettung! Wenn das O’Brady’s jetzt noch offen hätte …
Offen! Sogar auf’s Klo konnte man gehen.
Das sind die schönsten Erlebnisse. Wir wollen ins Museum für zeitgenössische Kunst irgendwo ziemlich weit vom Stadtzentrum entfernt. Unterwegs etwas essen und trinken natürlich. Nach ein paar Kilometern merken wir, dass wir in die falsche Richtung gegangen sind, wirklich 180 Grad in die falsche Richtung, also dieselbe gesichtslose Straße zurück. Dann sind wir richtig, aber die Gegend hat sich nicht gebessert. Das ist so eine Art Gewerbegebiet durch das wir laufen. Kein Mensch zu sehen, es ist Sonntag, es sind 31 Grad im Schatten und überall ist Sonne. Kein Restaurant weit und breit. Die Chance ist klein, dass das Irish Pub dort vorn in dem einzigem älteren Haus geöffnet hat. Es ist 2 pm, da halten anständige Pub-Kunden ihren Mittagsschlaf. Einmal auf die Klinke drücken kann aber nicht schaden. Die Tür öffnet sich, ein kühler Gastraum, die einzige Celtic FC Fankneipe in Frankreich, endlich ein Wirt, der uns versteht und zwei Sandwiches in den Ofen schiebt und vor allem ein wunderbar kühles Bier ausschenkt. Ansonsten sind keine Gäste anwesend. Gabi trinkt Guinness, ich nehme ein Lager. Wir fühlen uns wie Gott in Irland.
Zum Museum. Gleich sind wir da!
Jetzt nur noch über die Keramikbrücke von Shen Yuan.
Danach finden wir dann gelöst locker, leicht beschwipst das Museum (Daumen hoch) und auf dem Heimweg nehmen wir dann sogar die Wohnmaschine von Le Corbusier wahr, die wir auf dem Hinweg ganz übersehen hatten. Die Unité d’Habitation von Marseille wurde 1947 gebaut.
Alle Maße der Unité d’Habitation von Marseille waren nach dem von Le Corbusier entwickelten Maßsystem Modulor bestimmt worden, das auf dem Goldenen Schnitt basiert und natürliche beim Menschen auftretende Maßrelationen berücksichtigt.
Das gesamte Gebäude ist 137 Meter lang und 24,50 Meter breit. … Die Unite d’Habition umfasst 18 Geschosse. Das letzte bildet eine Dachterrasse in 56 Metern Höhe. … Eine der wichtigsten Besonderheiten des Gebäudes ist, dass es auf Stützen steht, das heißt der gesamte Skelettbau wird von großen Betonpfählen getragen, zwischen denen der Boden frei steht. … Die Säulen versperren den Boden nicht und bieter einen freien Blick auf das gesamte Gelände, denn, wie es Le Corbusier ausdrückte: „der Blick des Fußgängers kann unter dem Haus frei schweifen“.
(Andre Wogenscky aus: Die Wohneinheit Le Corbusier)
Am Abend gehen wir zum Hafen und essen im Restaurant Bouillabaisse. Marseille und diese Fischsuppe soll ja irgendwie zusammen gehören, aber eigentlich hätten wir gewarnt sein müssen durch die Lektüre diverser Reiseberichte und Web-Infos.
Es war eine ungewürzte wässrige Angelegenheit, die wir da im Restaurant Nr. 13 im Hafen serviert bekamen. Wenn sie doch wenigstens Meerwasser genommen hätten.
Sieht ganz gut aus, schmeckt aber nicht so.
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