Posts Tagged ‘Siegesallee’

Albrecht der Bär

Freitag, März 11th, 2016

Spandau3

Bald ist es soweit, Albrecht!
Du wirst ausgepackt und das neue Museum eröffnet.

Albrecht der Bär

Albrecht der Bär

Mittwoch, Januar 12th, 2011

Albrecht der Bär
Denkmal Abrecht der Bär von Walter Schott, Zitadelle Spandau (Siegesallee)

Albrecht der Bär erhielt seinen Beinamen schon von seinen Zeitgenossen, wahrscheinlich, um ihm einen, dem Namen seines Widersachers Heinrich des Löwen, ebenbürtigen Titel zu verleihen. Es wird aber auch vermutet, dass Albrecht um 1100 in der Bärenburg, d.h. dem heutigen Bernburg geboren wurde. Unter dem ehrgeizigen Albrecht dem Bären sind die Askanier zu einem der bedeutendsten Herrscherhäuser des mitteldeutschen Raumes aufgestiegen.
(hier)

Aus Schotts Memoiren ist bekannt, welche Modelle er für seine Siegesalleegruppe gewählt hat. Da er mit dem Siegel Albrechts des Bären nichts anfangen konnte, verwendete er der Einfachheit halber das eigene Konterfei. Die Vorbilder für die Begleitfiguren Bischhof Wigger von Brandenburg und Bischof Otto von Bamberg sind ein märkischer Fischer und ein alter Küfnermeister. Beide Männer hatten sich auf eine Annonce gemeldet.
(aus: Uta Lehnert, Der Kaiser und die Siegesallee, Reimer Verlag, 1998)

Rüdiger von Ilgen

Sonntag, November 14th, 2010

Rüdiger von Ilgen
Rudolf Siemering, Heinrich Rüdiger von Ilgen

Für die ehemalige Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Rudolf Siemering eine marmorne Büste Ilgens als Seitenfigur der Denkmalgruppe 27 zu dem zentralen Standbild für den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., enthüllt am 22. Dezember 1900. Die Büste ist mit einem umhangartig drapierten Mantel und gebundenem Schaltuch ausgestattet. Der abgeklärte Gesichtsausdruck kennzeichnet Ilgen als seiner Macht bewussten Diplomaten. Die Allongeperücke weist ihn als hohen Staatsdiener aus. Die Büste befand sich zwischen 1954 und 1988 im Park des Schlosses Britz, das Ilgen 1719 gekauft hatte. Seit 1988 steht dort eine Kopie der Büste. Das beschädigte Original (unter anderem fehlt die Nase) lagerte bis 2009 mit weiteren Siegesallee-Figuren im Lapidarium in Berlin-Kreuzberg und wird seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau aufbewahrt.
(mehr hier)

von Ilgen, Gutsbesitzer

Friedrich, der Sohn des Großen Kurfürsten

Sonntag, Oktober 31st, 2010

Kurfürst Friedrich III.
Kurfürst Friedrich III. (Statue von Andreas Schlüter, 1698)

„Er war groß im Kleinen und klein im Großen …“
(Friedrich der Große)

Vögelchen

Die Originalstatue des Schlüterschen Kurfürsten ist seit 1945 verschollen. Die Statue wurde 1972 als Geschenk von Gerhard Marcks nach der Form der Staatlichen Gipsformerei zu Berlin mit Hilfe von Waldemar Grzimek neu gegossen.

Suum Cuique

200 Jahre später schuf Gustav Eberlein die Denkmalgruppe König Friedrich I. (von 1688 bis 1701 Kurfürst Friedrich III.) für die Siegesallee mit den Assistenzbüsten Andreas Schlüter und Eberhard Freiherr von Danckelmann.

König Friedrich I.
rechts im Bild: König Friedrich I. (Statue von Gustav Eberlein)

Nach einem Atelierbesuch des Kaisers bei Eberlein meldete das Berliner Tageblatt am 20. Dezember 1898, dass Eberlein für die Figur des Königs „die Statue Schlüters als Vorbild benutzen konnte“. Der Künstler beeilte sich, diese Behauptung zu widerlegen und betonte die Eigenständigkeit seines Entwurfs.

Mit dem Schlüterschen Standbild, das [Friedrich] in antiker Tracht noch als Kurfürst darstellt, zeigt Eberleins Statue (tatsächlich) keine Übereinstimmung.

Helden
Schlüter als junger Mann mit offenem Haar begutachtet die Maske eines sterbenden Kriegers, links daneben von Danckelmann

Literatur:
Brandenburgs Kurfürsten, Preussens Könige (Das Taschenlexikon, Edition Rieger 2001)
Uta Lehnert Der Kaiser und die Siegesallee (Dietrich Reimer Verlag 1998)

Markgraf Johann II.

Freitag, Oktober 29th, 2010

Die steinernen Überreste der Siegesallee in Berlin
Die Denkmale sind in diesem Jahr vom Lapidarium in die Zitadelle Spandau umgezogen.
In den vergangenen Jahren habe ich ab und zu einige Figuren vorgestellt, z.B.
Der Bildhauer Reinhold Felderhoff,
Puppenklinik Spandau ,
Adolf Brütt und
in den (alten) Kunstspaziergängen gab es eine 16-teilige Serie, hier beginnend.

Markgraf Johann II.
Markgraf Johann II., Reinhold Felderhoff

Bei der Gestaltung des Markgrafen hatte Felderhoff völlig freie Hand, da – abgesehen von der Körpergröße [er soll von kleiner Statur gewesen sein] – individuelle Merkmale nicht überliefert waren. Gerade bei diesem Punkt aber erweist sich die vorgeschriebene Einheitshöhe der Standbilder als fragwürdig, da sie das einzig verbürgte Merkmal des Grafen nivelliert.
(aus: Uta Lehnert Der Kaiser und die Siegesallee, 1998)

Markgraf Johann II - Detail

Der Bildhauer Reinhold Felderhoff

Dienstag, Juni 2nd, 2009

Eines der letzten größeren Werke Reinhold Felderhoffs war der „Stralauer Fischer“ von 1916 für das neue Rathaus Treptow (Neue Krugallee/Ecke Bulgarische Straße) in Berlin. Die zwei Meter hohe Skulptur aus Marmor auf einem 1,50 Meter hohen Sockel aus Granit steht seit 1925 in dem Fischerbrunnen, den noch Felderhoff als rechteckiges Bassin entworfen hatte. Der als Aktfigur modellierte athletische Fischer zieht leicht nach vorn gebeugt kraftvoll ein Netz empor.

Historischer Hintergrund der Figur sind die Stralauer Fischer und ihr berühmter „Stralauer Fischzug“, der seit 1574 alljährlich am 24. August, dem Bartholomäustag, stattfand. Der Zug beging feierlich das Anfischen nach der jährlichen Schonzeit zwischen Ostern und Bartholomäus, die Kurfürst Johann Georg von Brandenburg in einem Edikt vom 22. Februar 1574 verfügt hatte. Am 23. August 1873 verbot der Stralauer Amtsvorsteher das Fest, da es in immer wüstere Saufgelage und Schlägereien ausartete. 1923 lebten die Feierlichkeiten nochmals kurzzeitig auf.
(mehr hier)

Fischerbrunnen
Fischerbrunnen, 1916

Diana ist in klassischer Nacktheit dargestellt und durch ihr Attribut, den Köcher, den sie sich umlegt, als Göttin der Jagd ausgewiesen.
In Schleswig steht eine Dauerleihgabe der Nationalgalerie Berlin aus dem Jahre 1910. Eine leicht verkleinerte Wiederholung in Marmor entstand 1917. Sie soll bis 1940 im Besitz der Nationalgalerie gewesen sein und kam später nach Brandenburg, wo sie heute im Theaterpark aufgestellt ist. Ein weiterer Bronzeabguss entstand für den Kunstbesitz Hermann Görings in Karinhall. Dieses Exemplar steht seit 1963 im Wröhmännerpark Spandau.
(aus: Katalog Ethos und Pathos – Die Berliner Bildhauerschule 1786 – 1914)

Diana
Diana im Schlosspark Gottorf in Schleswig, Erstfassung 1898

Die Siegesallee-Aufträge waren in der Berliner Bildhauerschule wegen der Bezahlung und des Renommees überaus begehrt; um einen Auftrag zu erhalten, „verleugneten die meisten [Bildhauer] ihre künstlerische Überzeugung […].“ Reinhold Felderhoff erhielt seinen Auftrag ohne Bewerbung. Sein Schwager Robert Baerwald hatte den Zuschlag für die Denkmalgruppe 15 mit Kurfürst Friedrich I. bekommen und verstarb noch vor Beginn der Arbeiten. Daraufhin verhandelte Felderhoff mit dem Kaiser um den Nachfolgezuschlag. Den erhielt dann zwar Ludwig Manzel, aber Felderhoff bekam den Auftrag für die Denkmalgruppe 6 mit Markgraf Johann II. (1237 (?) – 10. September 1281), dem die historische Kommission der Siegesallee unter Leitung von Reinhold Koser die beiden Nebenfiguren Graf Günther I. von Lindow und Ruppin (? – 1284) sowie den Berliner Fernhändler und Ratsmann Konrad Belitz (? {Ersterwähnung 1288} – 1308) zuordneten.
(hier)

Markgraf Johann II
Markgraf Johann II im Lapidarium

Die Skulpturenreste von der Siegesallee sind jetzt nicht mehr im Lapidarium zu sehen. Sie werden nach Restaurierung in der Spandauer Zitadelle ausgestellt werden.