Erwin Wurm in der Berlinischen Galerie
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Bei Mutti
Donnerstag, April 14th, 2016Kunst zweier Metropolen
Montag, Januar 20th, 2014Die Ausstellung
WIEN – BERLIN
Kunst zweier Metropolen
ist nur noch bis zum 27. Januar geöffnet!
Ich brauche einen Augenarzt (Herbert Ploberger – Selbstbildnis mit ophtalmologischen Lehrmodellen), das kann doch nicht wahr sein. Es ist Sonntag morgen, 11.30 Uhr und an der Kasse in der Berlinischen Galerie hat sich eine Schlange gebildet. Aber heute machen wir nicht auf dem Absatz kehrt, denn nächstes Wochenende schließt die Ausstellung „WIEN – BERLIN Kunst zweier Metropolen“.
Gestern abend haben wir abgestimmt, recht frühzeitig loszugehen, um dem Gedränge vor den Bildern zu entgehen. Das frühe Aufstehen hat geklappt, die Regionalbahn hielt sich an den Fahrplan und wir standen tatsächlich früh wie nie auf dem Buchstabenfeld von Kühn Malvezzi. Trotzdem, in der Ausstellung war ein freier ungestörter Blick auf die Bilder kaum möglich.
Zum Glück ist der Katalog sehr informativ und gut gestaltet, da kann man zu Hause noch einmal ganz in Ruhe durch die Ausstellung schlendern.
Die Szymanski-Arbeit Flucht aus der Zeit ist jetzt tatsächlich geflohen. Dort, wo die Skulptur den Kopfstand probte, stehen jetzt umzäunte Hecken.
Hügel und Zweifel
Freitag, Oktober 11th, 2013Franz Ackermann in der Berlinischen Galerie
Franz Ackermann hat in seinem Künstlerleben schon einige großräumige Wandmalereien realisiert, zuletzt in der Kunsthalle Baden-Baden, vor zehn Jahren aber auch schon über die komplette Länge einer Münchner U-Bahn-Station oder in einem Football Stadion im texanischen Dallas. Insofern war die große Eingangshalle der Berlinischen Galerie mit ihren geschätzten 12 Metern lichter Höhe und 30 Metern Wandlänge für ihn fast schon ein gewohntes Format. 12 Assistenten haben unter immensem Zeitdruck während zweier Tage an dem Werk mit dem Obertitel „Hügel und Zweifel“ gearbeitet.
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Neuruppiner Bilderbogen
Mittwoch, Juni 13th, 2012Begründer der lokalen Tradition ist der Buchdrucker Johann Bernhard Kühn, der von 1750 bis 1826 in Neuruppin lebte. Seine ersten Bilderbogen, von Holzschnitten gedruckt, entstanden vor 1800. Sein Sohn Gustav Kühn (1794–1868), ein intelligenter und zeichnerisch begabter junger Mann, absolvierte 1812/1813 in Berlin eine Fachausbildung für Holzschnitt, Stahl- und Kupferstich. 1819 trat er als Teilhaber in das Unternehmen des Vaters ein und leitete es von 1822 an beinahe 40 Jahre lang. Kühn handelte kaufmännisch geschickt und hatte ein verlässliches Gespür für aktuell gefragte Motive. Er zeichnete viele seiner Bilder selbst und versah sie mit eigenen Texten und Gedichten – immer königstreu und als Verfechter von Ordnung und Moral.
(hier)
Keramische Bodengestaltung in der Bilderbogenpassage von Ursula Zänker
Kronprinz Friedrich in Ruppin
Montag, Juni 11th, 2012Das Rheinsberger Schloß schmückt und erweitert sich mehr und mehr, der Tag der Übersiedelung jedoch ist noch fern und die bescheidenen Ruppiner Räume müssen zunächst noch genügen. Die Stadtwohnung läßt viel zu wünschen übrig, aber es bedrückt nicht, denn wenigstens die Sommermonate gehören dem »Garten am Wall«. Hier lebt er heitere, mußevolle Stunden, die Vorläufer jener berühmt gewordenen Tage von Rheinsberg und Sanssouci. Allabendlich, nach der Schwere des Dienstes, zieht es ihn nach seinem »Amalthea« hinaus. Der Weg durch die häßlichen Straßen der alten Stadt ist ihm unbequem, so hat er denn für ein Mauerpförtchen Sorge getragen, das ihn unmittelbar aus dem Hofe seines »Palais« auf den Wall und nach kurzem Spaziergang unter den alten Eichen in die lachenden Anlagen seines Gartens führt. Da blüht es und duftet es; Levkojen und Melonen werden gezogen, und auf leise ansteigender Erhöhung erhebt sich der »Tempel«, der Vereinigungspunkt des enthält eine Küche, der »Tempel« selbst aber ist Freundeskreises, den der Kronprinz hier allabendlich um sich versammelt. Das Souterrain einer jener oft abgebildeten Pavillons, die auf sechs korinthischen Säulen ein flachgewölbtes Dach tragen und sich in den Parks und Gärten jener Epoche einer besonderen Gunst als Eßzimmer erfreuten. Der Mond steht am Himmel, in dem dichten Gebüsch des benachbarten Walls schlagen die Nachtigallen, die Flamme der Ampel, die von der Decke herabhängt, brennt unbeweglich, denn kein Lüftchen regt sich, und keine frostig abwehrende Prinzlichkeit stört die Heiterkeit der Freunde. Noch ist kein Voltaire da, der seine Pikanterien mit graziöser Handbewegung präsentiert, noch fehlen die Algarotti, d’Argens und Lamettrie, all die berühmten Namen einer späteren Zeit, und Offiziere seines Regiments sind es zunächst noch, die hier der Kronprinz um sich versammelt: von Kleist, von Rathenow, von Knobelsdorff, von Schenkendorff, von Gröben, von Buddenbrock, von Wylich, vor allem – Chazot.
Das Leben, das er mit diesen Offizieren führte, war frei von allen Fesseln der Etikette, ja ein Übermut griff Platz, der unseren heutigen Vorstellungen von Anstand und guter Sitte kaum noch entsprechen dürfte. Fenstereinwerfen, Liebeshändel und Schwärmer abbrennen zur Ängstigung von Frauen und Landpastoren, zählte zu den beliebtesten Unterhaltungsmitteln. Man war noch so unphilosophisch wie möglich.
(hier)
Hier im Garten ist noch manches, wie’s ehedem war. Allerhand Neubauten entstanden, aber die Einfassung blieb, und die hohen Platanen im Hintergrunde, die über die Mauer hinweg mit den draußen stehenden Bäumen Zwiesprach halten, sind noch lebendige Zeugen aus den friderizianischen Tagen her. Vor allem existiert noch der »Tempel« selbst. Aber freilich, es sind keine Säulen mehr, die das Kuppeldach tragen, sondern ein solides Mauerwerk mit Tür und Fenstern ist an ihre Stelle getreten und bildet ein mäßig großes Rundzimmer, das eben ausreicht zu einem Souper zu sechs.
Ein Landhaus in Zermützel
Sonntag, Juni 10th, 2012
Landhaus Möller (Hans Scharoun, 1937/38)
Kunsthändler Ferdinand Möller, porträtiert von seiner Frau Maria Möller-Garny
Time is out of joint
Freitag, Februar 24th, 2012
„Musizierende Kinder“ im Stadtpark Lichtenberg
Der Ukrainer Boris Mikhailov zeigt in der Berlinischen Galerie das Tragische und Obszöne einer Gesellschaft, die ihre Utopie verlor.
(Ingeborg Ruthe in der Berliner Zeitung, hier)
Fetting in der Berlinischen Galerie
Sonntag, April 24th, 2011Wowereit: „Rainer Fetting ist ein Künstler, der sich seit den 80er Jahren von Berlin aus beachtliches internationales Renomee erarbeitet hat. Seine Brandt-Skulptur steht nicht umsonst auch in Stockholm. Ich bin der Berlinischen Galerie dankbar, dass sie es unternommen hat, eine Werkschau zusammenzustellen, die uns einen eindrucksvollen Überblick über Fettings großartiges Œuvre präsentiert.“ Der Regierende Bürgermeister verzichtet während der Ausstellung auf das für Fettings Berliner Schaffensperiode repräsentative Gemälde „Drummer und Gitarrist“, das seinen Platz sonst in Wowereits Amtszimmer im Berliner Rathaus hat.
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Rund um die Berlinische Galerie
Samstag, Dezember 4th, 2010Aktuell in der Berlinischen Galerie:
- Nan Goldin. Berlin Work
- Arno Fischer. Fotografien 1953 – 2006 (Hannah-Höch-Preis 2010)
- Emil Otto Hoppé. Fotografien 1925-1929
- Susanne Kriemann. GASAG Kunstpreis 2010
Ursula Sax
Sonntag, August 29th, 2010Die Berlinische Galerie zeigt das vielfältige Schaffen der Bildhauerin Ursula Sax.
Zu verstehen ist das kaum. Da präsentiert die Berlinische Galerie das Lebenswerk einer Berliner Bildhauerin – vielfältig, eindrucksvoll, selbst im fünfzigsten Jahr ihres Schaffens frisch und überzeugend. Und doch hat man von ihr noch nie gehört oder höchstens zufällig Arbeiten gesehen. Die dynamisch geschwungene Stahlskulptur „Looping“ in der Nordkurve der Avus, gleich hinter dem Messegelände, kennt in Berlin wohl jeder motorisierte Ankömmling aus dem Westen, hat sie aber eher als Stadtmobiliar abgetan, als gefällige Kunst im öffentlichen Raum.
Ursula Sax (rechts neben Jörn Merkert und Mercedes Vostell), Extremadura Okt. 2007
Die zweite prägende Kraft im Werk stellt Hans Uhlmann dar. Die Einkreisung des Raums, die Bändigung auseinanderstrebender Kräfte, die der Berliner Bildhauer machtvoll in Stahl zwang, erprobte die junge Künstlerin im ihr gewohnten Material. Statt mit Metall arbeitete sie mit Holz, statt mit dem Schweißgerät mit Fugen und Zapfen. Das Archaische stählerner Skulpturen verflüchtigt sich bei ihr, ein spielerisches Moment, ja Bewegung kommt hinein. Plötzlich ist das fliegende Haar von Sambatänzerinnen in einer Figurengruppe zu erkennen, die fortschreitende Silhouette des Duchamp’schen „Aktes, eine Treppe hinabsteigend“ oder der kollektive Flügelschlag von Zugvögeln. Die Reihenfotografie eines Eward Muybridge erscheint umgesetzt in die dritte Dimension. Der Besucher soll selbst die Skulptur in Bewegung versetzen, einen Drehmechanismus betätigen, sodass er das Auf und Ab der Flügel real vor sich hat.
(Zitate aus dem Tagesspiegel von Nicola Kuhn, mehr hier)