Ich flaniere gern in den Berliner Straßen, meist ohne Ziel und Zweck, wie’s das richtige Flanieren verlangt. Aber zuzeiten erfaßt mich doch auch ein Studienhang und läßt mich nach allem möglichen Alten und Neuen, was über die Stadt verstreut liegt, auf Inspektion und unter Umständen selbst auf die Suche gehen.
(Theodor Fontane)
Gestern abend wurde im Wetterbericht geweissagt, dass heute am Vormittag die Sonne scheinen würde und erst nachmittags das übliche graue Winterwetter die Stadt umhüllen wird. Mein Spaziergang an der Spree entlang von Baumschulenweg bis Treptow dauerte 90 Minuten. Die Sonne schien die ganze Zeit, der Schnee glitzerte und erst auf dem Nachhauseweg zogen Wolken auf. Der Wetterbericht hatte recht, das muss ja auch einmal erwähnt werden. Hier findet ihr alle Bilder.
Die Fähre F11 zwischen Baumschulenweg und Oberschöneweide ist trotz Eisberggefahr unterwegs.
Im Gegenlicht ist die Baustelle der Mathilde-Rathenau-Brücke zu erkennen.
Urban Art im Plänterwald
Unter diesem Gespräche waren sie bis über die Breitung der Spree hinausgekommen und fuhren wieder in das schmaler werdende Flußbett ein. An beiden Ufern hörten die Häuserreihen auf, sich in dünnen Zeilen hinzuziehen, Baumgruppen traten in nächster Nähe dafür ein, und weiter landeinwärts wurden aufgeschüttete Bahndämme sichtbar, über die hinweg die Telegraphenstangen ragten und ihre Drähte von Pfahl zu Pfahl spannten. Hie und da, bis ziemlich weit in den Fluß hinein, stand ein Schilfgürtel, aus dessen Dickicht vereinzelte Krickenten aufflogen.
»Es ist doch weiter, als ich dachte«, sagte Melusine. »Wir sind ja schon wie in halber Einsamkeit. Und dabei wird es frisch. Ein Glück, daß wir Decken mitgenommen. Denn wir bleiben doch wohl im Freien? Oder gibt es auch Zimmer da? Freilich kann ich mir kaum denken, daß wir zu sechs in einem Eierhäuschen Platz haben.«
»Ach, Frau Gräfin, ich sehe, Sie rechnen auf etwas extrem Idyllisches und erwarten, wenn wir angelangt sein werden, einen Mischling von Kiosk und Hütte. Da harrt Ihrer aber eine grausame Enttäuschung. Das Eierhäuschen ist ein sogenanntes ›Lokal‹, und wenn uns die Lust anwandelt, so können wir da tanzen oder eine Volksversammlung abhalten. Raum genug ist da. Sehen Sie, das Schiff wendet sich schon, und der rote Bau da, der zwischen den Pappelweiden mit Turm und Erker sichtbar wird, das ist das Eierhäuschen.«
(Fontane, Der Stechlin)
Das Eierhäuschen ist eingerüstet, Bauausführung bis 2. Quartal 2018.
Das Riesenrad im Spreepark soll wieder in Gang kommen.
Auf der Insel der Jugend ist Das Boot (1995) von Lutz Kommalein gestrandet.
Am gegenüberliegenden Ufer sieht man die Stralauer Dorfkirche mit dem etwas schiefen Turm. Auf dem Kirchhof ist Manfred Bofinger beerdigt.
Und schon bin ich am S-Bahnhof Treptow. Aus der Ferne grüßt der Fernsehturm. Die Molecule Men sieht man auch.