In Königs Wusterhausen gibt es einen sehenswerten Skulpturenpfad.
Über den Fanggraben wurde eine neue Fußgängerbrücke gebaut. Der Fährbetrieb wird eingestellt. Die gefährliche Spukbrücke kann man nun umgehen.
Archive for the ‘Promenadologie’ Category
Fußgängerbrücke über den Fanggraben
Sonntag, Mai 4th, 2025What matters
Donnerstag, März 17th, 2022In der AdK am Hanseatenweg: What Matters – Work Presentation JUNGE AKADEMIE
Sasha Kurmaz’ „The Temple of Transfiguration“ begrüßt einen in Form einer Pop-up-Kapelle schon auf dem Vorplatz des Akademiegebäudes am Hanseatenweg. Eine Goldkuppel glänzt, den Kapellenkorpus bildet eine abblätternde Holzkabine mit Klappfenstern und Tür.Die Innenausstattung mit Ikonen fehlt, weil Kurmaz sie wegen des Ausreiseverbots für wehrfähige Männer nicht fertigstellen konnte. Erst nach der Beschaffung der alten LKW-Kabine in Polen, stellte sich heraus, dass sie einst zu einem russischen Armeelaster gehörte. Das wirkt jetzt geradezu prophetisch. Kurmaz untersucht seit 2018 die Propaganda der Russischen Orthodoxen Kirche und der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.
(mehr im Tagesspiegel)
Natürlich sind für einen leidenschaftlichen Spaziergänger die promenadologischen Interventionen der Friederike Meese besonders interessant, z.B. die Anleitung für einen unberechenbaren Stadtstreifzug:
Als Königs Wusterhausener muss ich noch auf den geodätischen Radioglobus auf dem Funkerberg in KW hinweisen:
Immer am Bücherregal entlang (13)
Donnerstag, August 13th, 2020Immer am Bücherregal entlang (5)
Dienstag, April 14th, 2020
Carlfriedrich Claus (Stadtguerillero, 1971)
ich suche ja in der Struktur der Landschaft immer wieder nach etwas anderem, wenn ich einmal – wie selten! – draussen bin. Ich schlage sie da gedanklich immer auf, sozusagen; sehne mich nach der Widerspiegelung grosser Weite, gegliederter Rätselschrift der schauernden Existenz, nach der Ferne der Nähe. Und nach der geheimen Spur starker Existenzmeister der Vergangenheit in der Gegenwart. Paracelsus etwa: Aus all diesen Verquickungen, Durchbrüchen, geistigen Ausbrüchen schält sich, hinzukommend, etwas wie ein Grundriss einer künftigen Metropole. Der die dann umentfremdete (jetzt noch stark entfremdete) Landschaft, in der ich aus Zufall und Gewohnheit lebe, als Detail eingegliedert ist. […] Ich nehme eben gerade nicht das „Heimatliche“, „Traute“ in Haus, Strasse, Wald wahr, sondern viel mehr das Unheimliche, Unerlöste, das Ächzen im Gebälk; das Heimatlos-Suchende ist es, dem ich mich verbunden habe; gerade weil und obwohl ich derart „sesshaft“ erscheine, bin ich es nicht. Ich gebrauche mein Milieu, diese Negation zu meinem Wesen, als dialektisch steuerbar zum Prozess meiner Experimente.
(Carlfriedrich Claus, Tagebuchnotiz 3.8.1963)
Immer am Bücherregal entlang (4)
Montag, April 13th, 2020
Albrecht Dürer, Der Spaziergang
„Sie gehen wohl immerfort spazieren?“
„Spazieren! Da legen ie so einen verächtlichen Ton hinein! Als wenn es etwas Schöneres gäbe! – Es liegt so was wirklich Planloses in dem Wort!“
(Arthur Schnitzler in Anatol)
Plötzlicher Halt (Robert Walser)
Peripateticism in Robert Walser
Der Spaziergang (Hölderlin)
I am just walking (Matt Green in New York)
Wenn Spaziergänge zum Kunstwerk werden …
Promenierend kapieren
Wiedersehen nach 7 Jahren
Dienstag, März 3rd, 2020Stadtbesichtigung
Sonntag, November 11th, 2018In Maurilia wird der Reisende eingeladen, die Stadt zu besichtigen und zugleich gewisse alte Ansichtskarten zu betrachten, die zeigen, wie sie früher war: genau derselbe Platz mit einem Huhn anstelle des Autobusbahnhofs, dem Musikpavillon anstelle der Überführung, zwei Fräulein mit weißem Sonnenschirm anstelle der Munitionsfabrik. Um die Einwohner nicht zu enttäuschen, muss der Reisende die Stadt auf den Ansichtskarten loben und sie der heutigen vorziehen.
(Italo Calvino in:
Die unsichtbaren Städte)
Stiller Spaziergang
Samstag, Juni 16th, 2018In bestimmten lichten Augenblicken des Nachdenkens, wie jene am frühen Nachmittag, wenn ich beobachtend durch die Straßen schlendere, bringt mir jeder Passant eine Nachricht, lehrt mich jedes Haus etwas Neues, enthält jedes Plakat eine Mitteilung für mich.
Mein stiller Spaziergang ist ein beständiges Gespräch, und wir alle, Menschen, Häuser, Steine, Plakate und Himmel, sind eine große freundschaftliche Menge, die sich mit Worten anrempelt in der großen Prozession des Schicksals.
(Pessoa)
Liebesschmerz in Berlin
Donnerstag, Mai 3rd, 2018Amor é um fogo que arde sem se ver;
É ferida que dói, e não se sente;
É um contentamento descontente;
É dor que desatina sem doer.
(und weiter hier)

Amor e fogo que arde sem se (Luiz de Camoes)
Die Liebe ist ein unsichtbares Feuer;
Ist eine Wunde, deren Schmerz verborgen;
Zufriedenheit, die Streit gebiert und Sorgen;
Ein Schmerz, der schmerzlos schmerzet ungeheuer.
(und weiter hier, 11. Widerspruch)

Das ist der Dichter. Wir lernten Luiz de Camoes in Portugal kennen, z.B. in Lissabon und in Cascais.
Zeichnungen in Teer
Mittwoch, Juni 28th, 2017„Weißt du, man kann alles von Menschenhand Gefertigte für Kunst halten. Kennst du Die Form der Zeit von Kubler?“
…
„Nein? Dann lass mich dir etwas vorlesen.“
…
„Wie die falsche Schildkröte rät, beginne ich mit dem Anfang.
Nehmen wir einmal an, die Idee der Kunst könnte dahin erweitert werden, dass sie alle von Menschen geschaffenen Dinge umfasste, einschließlich aller Werkzeuge und alles Geschriebenen, das zu den nutzlosen, den schönen und poetischen Dingen der Welt hinzukäme. Unter diesem Blickwinkel würde das Universum der vom Menschen geschaffenen Dinge ganz einfach mit der Geschichte der Kunst identisch sein.“





























