Archive for the ‘Promenadologie’ Category

What matters

Donnerstag, März 17th, 2022

What matters 03

In der AdK am Hanseatenweg: What Matters – Work Presentation JUNGE AKADEMIE

What matters 01

Sasha Kurmaz’ „The Temple of Transfiguration“ begrüßt einen in Form einer Pop-up-Kapelle schon auf dem Vorplatz des Akademiegebäudes am Hanseatenweg. Eine Goldkuppel glänzt, den Kapellenkorpus bildet eine abblätternde Holzkabine mit Klappfenstern und Tür.Die Innenausstattung mit Ikonen fehlt, weil Kurmaz sie wegen des Ausreiseverbots für wehrfähige Männer nicht fertigstellen konnte. Erst nach der Beschaffung der alten LKW-Kabine in Polen, stellte sich heraus, dass sie einst zu einem russischen Armeelaster gehörte. Das wirkt jetzt geradezu prophetisch. Kurmaz untersucht seit 2018 die Propaganda der Russischen Orthodoxen Kirche und der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.
(mehr im Tagesspiegel)

Natürlich sind für einen leidenschaftlichen Spaziergänger die promenadologischen Interventionen der Friederike Meese besonders interessant, z.B. die Anleitung für einen unberechenbaren Stadtstreifzug:

What matters 15

What matters 11

What matters 16

What matters 17

Als Königs Wusterhausener muss ich noch auf den geodätischen Radioglobus auf dem Funkerberg in KW hinweisen:

Radioglobus2

Radioglobus1

Immer am Bücherregal entlang (13)

Donnerstag, August 13th, 2020

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Mit den Kartografien von Nanne Meyer (Meyers Handatlas) kann man sich nicht verlaufen.

NM3

NM3

NM2

NM6

Immer am Bücherregal entlang (5)

Dienstag, April 14th, 2020

CFCBücher

Stadtguerillero
Carlfriedrich Claus (Stadtguerillero, 1971)

ich suche ja in der Struktur der Landschaft immer wieder nach etwas anderem, wenn ich einmal – wie selten! – draussen bin. Ich schlage sie da gedanklich immer auf, sozusagen; sehne mich nach der Widerspiegelung grosser Weite, gegliederter Rätselschrift der schauernden Existenz, nach der Ferne der Nähe. Und nach der geheimen Spur starker Existenzmeister der Vergangenheit in der Gegenwart. Paracelsus etwa: Aus all diesen Verquickungen, Durchbrüchen, geistigen Ausbrüchen schält sich, hinzukommend, etwas wie ein Grundriss einer künftigen Metropole. Der die dann umentfremdete (jetzt noch stark entfremdete) Landschaft, in der ich aus Zufall und Gewohnheit lebe, als Detail eingegliedert ist. […] Ich nehme eben gerade nicht das „Heimatliche“, „Traute“ in Haus, Strasse, Wald wahr, sondern viel mehr das Unheimliche, Unerlöste, das Ächzen im Gebälk; das Heimatlos-Suchende ist es, dem ich mich verbunden habe; gerade weil und obwohl ich derart „sesshaft“ erscheine, bin ich es nicht. Ich gebrauche mein Milieu, diese Negation zu meinem Wesen, als dialektisch steuerbar zum Prozess meiner Experimente.
(Carlfriedrich Claus, Tagebuchnotiz 3.8.1963)

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Immer am Bücherregal entlang (4)

Montag, April 13th, 2020

Kunst des Spazierens

Der Spaziergang
Albrecht Dürer, Der Spaziergang

„Sie gehen wohl immerfort spazieren?“
„Spazieren! Da legen ie so einen verächtlichen Ton hinein! Als wenn es etwas Schöneres gäbe! – Es liegt so was wirklich Planloses in dem Wort!“
(Arthur Schnitzler in Anatol)

Spaziergangsliteratur

Plötzlicher Halt (Robert Walser)
Peripateticism in Robert Walser
Der Spaziergang (Hölderlin)
I am just walking (Matt Green in New York)
Wenn Spaziergänge zum Kunstwerk werden …
Promenierend kapieren

Wiedersehen nach 7 Jahren

Dienstag, März 3rd, 2020

Nach langer Zeit habe ich heute ein Niko-Gemälde wiedergesehen. Nur die Mütze und die Schnürsenkel sind ausgeblichen.

Niko
3. März 2020

Niko
19. Oktober 2013

Stadtbesichtigung

Sonntag, November 11th, 2018

Reste

In Maurilia wird der Reisende eingeladen, die Stadt zu besichtigen und zugleich gewisse alte Ansichtskarten zu betrachten, die zeigen, wie sie früher war: genau derselbe Platz mit einem Huhn anstelle des Autobusbahnhofs, dem Musikpavillon anstelle der Überführung, zwei Fräulein mit weißem Sonnenschirm anstelle der Munitionsfabrik. Um die Einwohner nicht zu enttäuschen, muss der Reisende die Stadt auf den Ansichtskarten loben und sie der heutigen vorziehen.
(Italo Calvino in:
Die unsichtbaren Städte)

Neues vom Schloss a

Stiller Spaziergang

Samstag, Juni 16th, 2018

Fernsehturm

In bestimmten lichten Augenblicken des Nachdenkens, wie jene am frühen Nachmittag, wenn ich beobachtend durch die Straßen schlendere, bringt mir jeder Passant eine Nachricht, lehrt mich jedes Haus etwas Neues, enthält jedes Plakat eine Mitteilung für mich.
Mein stiller Spaziergang ist ein beständiges Gespräch, und wir alle, Menschen, Häuser, Steine, Plakate und Himmel, sind eine große freundschaftliche Menge, die sich mit Worten anrempelt in der großen Prozession des Schicksals.
(Pessoa)

Zeichen

Köpenick 1

Liebesschmerz in Berlin

Donnerstag, Mai 3rd, 2018

Amor é um fogo que arde sem se ver;
É ferida que dói, e não se sente;
É um contentamento descontente;
É dor que desatina sem doer.
(und weiter hier)

Amor e fogo que arde sem se
Amor e fogo que arde sem se (Luiz de Camoes)

Die Liebe ist ein unsichtbares Feuer;
Ist eine Wunde, deren Schmerz verborgen;
Zufriedenheit, die Streit gebiert und Sorgen;
Ein Schmerz, der schmerzlos schmerzet ungeheuer.
(und weiter hier, 11. Widerspruch)

Lisboa 017
Das ist der Dichter. Wir lernten Luiz de Camoes in Portugal kennen, z.B. in Lissabon und in Cascais.

Zeichnungen in Teer

Mittwoch, Juni 28th, 2017

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„Weißt du, man kann alles von Menschenhand Gefertigte für Kunst halten. Kennst du Die Form der Zeit von Kubler?“

„Nein? Dann lass mich dir etwas vorlesen.“

„Wie die falsche Schildkröte rät, beginne ich mit dem Anfang.

Nehmen wir einmal an, die Idee der Kunst könnte dahin erweitert werden, dass sie alle von Menschen geschaffenen Dinge umfasste, einschließlich aller Werkzeuge und alles Geschriebenen, das zu den nutzlosen, den schönen und poetischen Dingen der Welt hinzukäme. Unter diesem Blickwinkel würde das Universum der vom Menschen geschaffenen Dinge ganz einfach mit der Geschichte der Kunst identisch sein.

(aus: John Wray Das Geheimnis der verlorenen Zeit)

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Dörferblick

Samstag, März 4th, 2017

Gestern unternahmen wir einen Spaziergang zum Dörferblick. Heute soll wieder schönes Wetter werden, also Leute, nichts wie los!

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Dieser 86 m hohe Berg ist in der Nachkriegszeit entstanden und bietet bei klarem Himmel einen hervorragenden Blick über die Felder bis nach Großziethen, Waßmannsdorf und Schönefeld. Man nennt die Anhöhe daher auch Drei-Dörfer-Blick.
(mehr hier)

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DORF: dort, wo sich die Bauern sammeln, um zu Hause nicht wie die Einsiedler zu leben, sondern zu mehreren, dass sie sich wechselseitig ausborgen, in allem helfen und bei einem Unglück schauen können, was sie machen, und der Pope predigt ihnen, sie sollen friedfertig und gehorsam sein.
(Bopra Cosic, Die Tutoren)

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Die Dörfer stellten sich beim Näherkommen tot.
(Werner Herzog, Vom Gehen im Eis)

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DAS NÄCHSTE DORF ein leerer Platz, schnell gefüllt mit Gedanken. Die Leute waren ohnehin schon alle weg.
(Hans Thill, Das Buch der Dörfer)

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