In der Galerie im Körnerpark wird „Die Enzyklopädie des Zarten“ von Anne Brannys vorgestellt.
Brannys „Enzyklopädie des Zarten“ wird jeden enttäuschen, der klare Definitionen oder systematische Ableitungen erwartet. Der Reiz des Buches besteht in seiner Offenheit. Es stellt das „Zarte“ als etwas schwer zu Fassendes vor, als etwas Schwebendes, als ein Phänomen, das sich festen Kategorien entzieht. Großartig, wie hier Form und Inhalt miteinander korrespondieren. Der Umgang eines Lesers und Betrachters mit dem Objekt erfordert bereits Zartgefühl: der lösbare Einband ist mit Stichworten bedruckt, man muss, um sich einen Eindruck vom Gegenstand zu verschaffen, ihn vorsichtig entfalten, muss das obere Einbandpapier leicht drücken, um den ganzen Titel lesen zu können.
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