Archive for September, 2014

Macht macht Staub

Dienstag, September 30th, 2014

Machtstaub1

Für Imperium, seine Einzelausstellung im Neuen Berliner Kunstverein, hat Luca Vitone eine neue Serie von vier Staub-Aquarellen geschaffen (Räume, 2014), die vier Institutionen staatlicher Macht repräsentieren: die ökonomische (Deutsche Bundesbank, Frankfurt/Main), die legislative (Deutscher Bundestag, Berlin), die judikative (Bundesgerichtshof, Karlsruhe) und die kulturelle (Pergamonmuseum, Berlin). Die monochromen „Portraits“ sind mit dem Staub der jeweiligen Orte auf Papier gemalt.
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Machtstaub2

Parergon (2)

Montag, September 29th, 2014

Die Ausstellung PARERGON von Mariana Castillo Deball vermittelt in einem dicht geknüpften Bedeutungsgewebe vielerlei kleine Geschichten.

Das in monatelanger Arbeit entstandene Gesamtkunstwerk namens „Parergon“ (Altgriechisch für Beiwerk) ist eine Paradebeispiel für Konzeptkunst. Wer aber nun gleich an Papierstaub, kryptische Artefakte, knäckebrot-trockene Archivalien und enigmatische Theorien denkt, darf sich nun wundern und freuen über die feinen Ariadne-Fäden, die Deball zwischen den erwählten Museums-Dingen und damit zwischen Kunst, Wissenschaft, Geschichte, Philosophie spannt.

Mädchen
Mädchen im Neuen Museum, 2011, nach seinem Fund am Roten Rathaus

Und es ist eben nicht mehr bloß Geschichte, es wird auch Erkenntnis und Poesie, wenn man für sich selbst herausfindet, was das bronzene „Stehende Mädchen“ des Bildhauers Otto Baum, kürzlich im 1945er-Trümmerschutt unterm Platz vor dem Roten Rathaus ausgegraben, zu tun hat mit dem Foto vom Fragment einer „Knienden“ Wilhelm Lehmbrucks, 1911. Dieser Steinguss ist im Krieg verbrannt.

Stehendes Mädchen
Otto Baum, Mädchen im Hamburger Bahnhof, 2014

Ergon versus Parergon – Das Potential des Nebensächlichen

Parergon (1)

Sonntag, September 28th, 2014

„Sicher, VENUS hat n Schpizzbärtchn.“ (Nu im Gesicht nattürlich=nich.)
(aus: Zettel’s Traum, Arno Schmidt)

Mann mit Spitzbart

Zur Zeit der Ausstellung Entartete Kunst – wo vier Arbeiten von Willi Baumeister gezeigt wurden – und der Großen Deutschen Kunstausstellung, besuchte Baumeister letztere Ausstellung und kaufte einen Katalog. Gegen Ende des Jahres 1939 oder Anfang des Jahres 1940 begann er, Reproduktionen aus der Publikation für Collagen zu verwenden, die er auf Postkarten klebte und an Freunde verschickte. Diese „korrigierten“ Werke von Adolf Ziegler und Arno Breker waren eine Art dialektische Auseinandersetzung mit der offiziell anerkannten Kunst des Nationalsozialismus.
(aus: PARERGON – Journal on Art and Anthropology, Vol. II Fall 2014)

The Right to be Lazy

Samstag, September 27th, 2014

Lass uns faul in allen Sachen, nur nicht faul zu Lieb
und Wein, nur nicht faul zur Faulheit sein.
(Gotthold Ephraim Lessing)

John Knight

John Knights Arbeit ist nach „The Right to be Lazy“ (1883) von Paul Lafargue benannt.

Knight greift in die Gestaltung des Museumsvorgartens ein. Das Recht auf Faulheit bezieht sich auf das ungehinderte Wachstum der Pflanzen: Während die rahmenden Hecken ihre institutionelle Erscheinungsform beibehalten, können die Pflanzen im Inneren des Rondells maschen, was sie wollen. Das Werk verändert sein Aussehen im Lauf der Zeit.

John Knight 1

Mitbewohnerin

Freitag, September 26th, 2014

Besuch1

Mittagspause. Ich schaue mir in der Galerie Inga Kondeyne die Ausstellung von Hanna Hennenkemper an.
Da wusste ich noch nicht, dass eine neue Mitbewohnerin bei uns eingezogen ist.

Besuch4

Why Walking Helps Us Think

Mittwoch, September 24th, 2014

Spreewald114

Where we walk matters as well. In a study led by Marc Berman of the University of South Carolina, students who ambled through an arboretum improved their performance on a memory test more than students who walked along city streets. A small but growing collection of studies suggests that spending time in green spaces—gardens, parks, forests—can rejuvenate the mental resources that man-made environments deplete. Psychologists have learned that attention is a limited resource that continually drains throughout the day. A crowded intersection—rife with pedestrians, cars, and billboards—bats our attention around. In contrast, walking past a pond in a park allows our mind to drift casually from one sensory experience to another, from wrinkling water to rustling reeds.
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Berlin Art Week (4)

Sonntag, September 21st, 2014

2014092105

In der FAHRBEREITSCHAFT – Sammlung Haubrok

2014092108

Berlin Art Week (3)

Samstag, September 20th, 2014

2014092002

ABC – Art Berlin Contemporary

2014092001

2014092003

… und dann entdeckte ich Arbeiten von Charlotte Posenenske.

Vor dem Horizont der Avantgarde-Szene der 1960er Jahre in Deutschland zeichnet sich das schmale, zwischen 1966 und 1968 entwickelte plastische Werk Carlotte Posenenskes prägnant ab; einerseits aufgrund der Stringenz und Logik, mit der es aufgebaut wurde, und andererseits aufgrund der Entschlossenheit, mit welcher es 1968 beendet wurde.
(Renate Wiehager in:
Minimalism Germany 1960s, Ausstellungskatalog Haus Huth, 2010)

Die Objekte von Charlotte Posenenske sehen natürlich immer toll aus, ob die Nachbildungen von Vierkant-Verschalungen aus der industriellen Haustechnik nun im White Cube stehen oder in einer historischen Industriehalle wie der Station, dem Schauplatz der abc. Aber wie sie hier von der Decke hängen grenzt schon an Mimikry: Über alle Hallen verteilt, teilweise flankiert von ihren verzinkten Vorbildern, die noch in Betrieb sind, kann man sich einen Spaß daraus machen, alle zu finden. Oder einfach darüber staunen, wie immernoch zeitgenössisch die Arbeiten der bereits 1985 gestorbenen Posenenske heute wirken.
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Berlin Art Week (2)

Freitag, September 19th, 2014

Positions 1

Positions

Positions 4

Positions 8

Auf den internationalen Auktionen ist die zeitgenössische Kunst so teuer wie nie. Wie viele Berliner Galeristen hat dieser Boom reich gemacht?

Nur 14 Prozent der rund 230 Berliner Galerien machen laut einer Studie des Instituts für Strategieentwicklung, IFSE, einen Jahresumsatz von mehr als 500.000 Euro. Noch auffallender ist, dass es immer weniger mittelständische Galerien mit einem Umsatz um die 200.000 Euro gibt. Die Mehrheit der Galerien macht nicht mehr als 100.000 Euro Umsatz im Jahr. Sie funktionieren wie Projekträume, die Galeristen können von ihrer Arbeit nicht wirklich leben, hier ist ein hohes Maß an Idealismus notwendig.
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Berlin Art Week (1)

Donnerstag, September 18th, 2014

Berliner Liste 9

BERLINER LISTE 2014

Berliner Liste 2
Todd Severson

Berliner Liste 3