Archive for August, 2013

Stuhlmannbrunnen

Donnerstag, August 29th, 2013

Am Wochenende finden unsere Kunstspaziergänge in Hamburg statt. Berichte davon gibt es aber erst ab Montag.

Hamburg086

Die Konkurrenz zwischen Hamburg und Altona um den Fischhandel ist auch Thema des von P. Türpe 1900 geschaffenen Stuhlmannbrunnens vor dem Altonaer Bahnhof: Zwei Kentauren kämpfen um einen Fisch. Diesen Kampf hat Altona gewonnen. Es wurde zum größten Anlandeplatz der deutschen Fischfangflotte. Erst 1934 erfolgte die Zusammenlegung mit dem Hamburger Fischmarkt.

Bahnhof KW

Mittwoch, August 28th, 2013

Bahnhof KW

Neugestaltung Bahnhofsumfeld Königs Wusterhausen

Französische Kirche Potsdam

Dienstag, August 27th, 2013

Potsd10

Die relativ flache Kuppel ist frei schwingend gemauert, sie wurde von Karl Friedrich Schinkel, dem berühmten Architekten des preußischen Klassizismus, noch 80 Jahre später als statisch sehr gewagt beurteilt.
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Potsd12

Potsd11

Lebenswerke

Montag, August 26th, 2013

Potsdam3

Grzimek Metzkes Paris Stötzer Förster Heisig

Lebenswerke
Die Schau zeigt Werke der Bildhauer Werner Stötzer (1931-2010), Wieland Förster und ihrer Kollegin Sabina Grzimek sowie die Maler Bernhard Heisig (1925-2011), Harald Metzkes und Ronald Paris. Anlass ist das zehnjährige Jubiläum des Brandenburgischen Kunstpreises. Die Künstler sind mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet worden.

Walk of Modern Art in Potsdam

Sonntag, August 25th, 2013

Walk of Modern Art

Potsdam hat seit dem 12. Juli einen (fast) leeren Skulpturenpfad. Wir sahen heute 2 Skulpturen und 12 Leerstellen.

Ambos Mundos
Ambos Mundos (Jörg Plickat, 1999)

Großer Fibonacci
Großer Fibonacci (Rudolf Valenta, 1993)

Vielleicht sollte ich für Königs Wusterhausen auch einen Skulpturenpfad konzipieren. Natürlich nicht so groß wie in Potsdam (2 Skulpturen besetzen zwei von 14 geplanten Standorten!), aber 6 Standorte ließen sich sicher finden, dafür brauchte man dann gar keine Skulptur aufzustellen. Das ist dann ein wahrer Konzeptpfad!

Marseille X (Walter Benjamin)

Samstag, August 24th, 2013

Marseille 099 Männlein

Walter Benjamins Beziehung zu Marseille ist die Geschichte von Extremlagen, von Ausnahmezuständen, die sein Leben und wahrscheinlich auch seinen Denken beschleunigt und – als hätte in Marseille eine Zeitbombe getickt – verfrüht seinem tragischen Ende entgegengetrieben haben.
(mehr hier)

Marseille 097

Marseille 090 Wäsche

Marseille IX (Funny Zoo)

Freitag, August 23rd, 2013

Ganz Marseille ist ein lustiger Zoo.

Marseille 080 Rhino

Marseille 029

Marseille 084 Wisent

Marseille 082 Stier

Marseille 086 Giraffe

Marseille VIII (Schöner Empfang)

Donnerstag, August 22nd, 2013

Marseille 061 Bahnhofstreppe

Die Bahnhofstreppe zum Bahnhof St. Charles in Marseille wurde 1848 erbaut und verbindet den Boulevard d’Athènes mit dem Bahnhofsvorplatz.

Marseille 058 Bahnhofstreppe

Marseille 060 Bahnhofstreppe

Noch bevor meine erste Woche in Marseille zu Ende ging, hatte es sich offenbar in der gesamten nicht besetzten Zone herumgesprochen, dass ein Amerikaner aus New York gekommen war, wie ein Engel vom Himmel gefallen sei, Taschen voller Geld und Pässe habe, so dass er jedes beliebige Visum im Handumdrehen besorgen konnte.
Wer war dieser mysteriöse Mister Fry aus New York, der am 14. August 1940 die große Bahnhofstreppe in Marseille zum Boulevard d’Athènes hinabstieg und im Hotel „Splendide“ nach einem Zimmer fragte?
(hier geht es weiter mit Der Amerikaner Varian Fry in Marseille 1940-41)

Marseille 064 Bahnhofstreppe

Genau drei Stunden braucht der doppelstöckige Hochgeschwindigkeitszug für die 769 Kilometer von Paris, stündlich wandeln neue Ankömmlinge über 104 Stufen die monumentale, von pseudoantiken Skulpturen gesäumte Bahnhofstreppe hinunter, genießen dabei den Traumblick auf Marseille. Links die trutzige Kathedrale Notre-Dame-de-la-Garde, hoch oben in den Felsen.
(hier mehr)

Marseille 062 Bahnhofstreppe

Marseille VII (Triumphbogen)

Mittwoch, August 21st, 2013

Marseille 044 Triumphbogen

Der Bahnhof Saint-Charles liegt im Norden der Stadt, von da ist es nicht weit bis an das Herz von Marseille: an den Hafen. An einem Triumphbogen vorbei – der Triumphbogen der französischen Städte ist das Schillerdenkmal der deutschen – durch belaubte Straßen … Das Gewimmel ist nicht gar so bunt, wie man es sich vorgestellt haben mag. Noch im Jahre 1901 konnte ein französischer Reiseschriftsteller, André Hallays, von dem »turbulenten Nichtstun« in Marseille sprechen – das ist anders geworden. Die Stadt hat wahrscheinlich viel von ihrer Buntheit der Menschen, aber nichts von ihrer malerischen Großartigkeit der Anlage verloren. In den Straßen klingelt die Elektrische, gehen und kommen die Leute, verkaufen kleine Buden Zuckerzeug und Zeitungen; wenn man morgens durch einen Spalt der Fensterläden hinuntersieht, unterscheidet sich das Ganze nicht gar so sehr von Görlitz.
(Kurt Tucholski alias Peter Panter in der Vossischen Zeitung, 22.11.1924))

Marseille 030 Triumph

Marseille 040 Triumphbogen

Marseille 039 Triumphbogen

Marseille ist Frankreichs älteste Stadt:
Bereits um 600 v. Chr. zeigten sich die griechischen Phokäer aus Kleinasien begeistert von dem durch hohe Berge geschützten natürlichen Hafenbecken. Als Massalia ging der Ort in die Annalen ein. Von hier aus trieben die neuen Siedler einen schwungvollen Handel mit den Mittelmeer-Anrainern. Im Jahre 49 v. Chr. übernahmen die Römer unter Julius Cäsar das Kommando über Stadt und Hafen. Und in späteren Jahrhunderten tummelten sich hier Ostgoten, die von den Normannen abgelöst wurden.
Eine Zeitlang eine Grafschaft im Königreich Burgund, fiel die Stadt zusammen mit der ganzen Provence 1481 an die französische Krone. „Welche Zeugen aus dem Altertum wohl noch in der Erde ruhen“, sagt Mélina. Mit seiner glorreichen Vergangenheit hielt die Stadt sich jedoch nicht lange auf. Im 19. Jahrhundert wurde Marseille nach dem Pariser Vorbild des Barons Georges Haussmann mit einem Netz breiter Boulevards neu gestaltet. Protzbauten mit klassizistischen Elementen entstanden. Mit dem Triumphbogen an der Porte d’Aix setzte das Kaiserreich sich ein Denkmal für die Ewigkeit.
(mehr hier)

Marseille 043 Triumphbogen

Marseille VI (Ungeordnete Impressionen)

Montag, August 19th, 2013

Abreise 08

Höhepunkte des Tages:
35 Minuten warten auf unser Gepäck in Schönefeld.
Wir erreichen erlebnisprall Königs Wusterhausen.

Abreise 07

Abreise 02

Es soll ja Menschen geben, die nicht gern unterwegs sind. Manchen ist ihr Wohnort genug, andere scheuen die Unvorhersehbarkeiten einer Reise. Man erzählt von einem französischen Grafen, der eine umfangreiche Bibliothek sein eigen nannte und sich auf seinem Schloss in der französischen Provinz nicht langweilte bis er Dickens las. Ihn überkam eine große Lust, London zu besuchen. Er kam bis Paris. Dort besann er sich eines Besseren: Was kann eine Reise mehr an Wissen bringen als ein guter Roman? Mit der Literatur kann man ohne Beschwerlichkeiten durch Raum und Zeit strolchen. Man kann sogar entspannt Leuten begegnen, um die man sonst aus verschiedensten Gründen einen weiten Bogen machen würde. Und bequem lässt es sich im Ohrenlesesessel reisen – keine Angst vor Verspätungen und verpassten Anschlüssen, kein unbequemes Bett in einem schmutzigen Hotel und keine Irrwege auf der Suche nach der Seele der fremden Stadt.

Abreise 06

Abreise 01

Wir reisen gern, noch reicht es uns nicht, nur die Reiseliteratur zu studieren und die Literaten des Landes zu lesen.
Wir wissen aber inzwischen schon, dass man sich in Zeiten des Pauschaltourismus nicht alles antun muss, was lautstark angepriesen wird. Eine Bootsfahrt vom Festland auf eine kahle Insel bleibt in jedem Land eine Bootsfahrt auf eine kahle Insel. Wenn man das einmal gemacht hat, braucht man sich nicht anzustellen, um dann auf dem Boot an schwitzenden Touristen festzukleben. Das gilt auch für Ile d’If, zumal die Leiden des Edmond Dante sowieso nur imaginär sind.
Es lässt sich – einen wahren Dichter vorausgesetzt – beschreiben, was die Augen sehen, schwieriger ist es, die Gerüche und Geräusche einer Stadt wiederzugeben.

Abreise 05

Geräusche. – Oben in den menschenleeren Straßewn des Hafenviertels sitzen sie so dicht und so locker wie in heißen Beeten die Schmetterlinge. Jeder Schritt schreckt ein Lied, einen Streit, Klatschen triefenden Leinenzeugs, Brettergerassel, Säuglingsgejammer, Klirren von Eimern auf. Nurmuss man sich allein hierher verloren haben, um ihnen mit dem Kescher nachzufolgen, wenn sie taumelnd in die Stille entflattern. Denn noch haben in diesen verlassenen Winkeln alle Laute und Dinge ihr eigenes Schweigen, wie es um Mittag auf Höhen ein Schweigen der Hähne, ein Schweigen der Axt, ein Schweigen der Grillen gibt. Aber die Jagd ist gefährlich, und zuletzt bricht der Häscher zusammen, wenn ihn wie eine riesenhafte Hornisse von hinten ein Schleifstein mit dem zischenden Stachel durchbohrt.
(Walter Benjamin, Marseille)

Abreise 09

Abreise 04

Wir sind viel zu früh auf dem Flughafen Nice, aber: Sicher ist sicher, denn nichts ist easy bei EasyJet (siehe Abenteuer in Marseille, 1. Tag). Die Zeit, ein richtiges Restaurant zu suchen, haben wir uns heute nicht genommen.

Abreise 10

Morgen gehen wir wieder arbeiten. In 5 Wochen haben wir richtigen Urlaub, nicht nur so ein beidseitig verlängertes Wochenende. Zur Vorbereitung wird Pessoa gelesen. Wo geht es hin?

If our lives are dominated by a search for happiness, the perhaps few activities reveal as much about the dynamics of this quest – in all its ardour and paradoxes – tha our travels. They express, however inarticulately, an understanding of what life might be about, outside the contraints of work and the struggle for survival.
(Alain de Botton, The Art of Travel)

Abreise 03 Hinweis