Das ist der „Kreis“,
das ist die „Linie“
und das nächste Mal in Golm finden wir auch die „Punkte“.
Theodor Fontane im Schloss Sacrow
12 Räume – 12 Künstler – 12 Gedichte
Dem Havelland, in dem auch der kleine Ort Sacrow mit seinem barocken Schlösschen und der von Friedrich Wilhelm VI. gebauten Heilandskirche liegt, galt Theodor Fontanes bevorzugtes Interesse. Für die Ausstellung haben 12 international und überregional bekannte Künstlerinnen und Künstler verschiedener Generationen jeweils ein lyrisches Werk künstlerisch interpretiert.
Wenn man sich heute ein preußisches Stadtschloss wiederaufbauen kann, von dem nach seiner Sprengung nichts übrig geblieben ist, warum dann nicht noch ein Weiteres dazu bauen?
[…] Zugabe besteht aus zwei Pavillons, die aus dem Zentraloval des Sanssouci-Schlosses abgeleitet und im Maßstab verändert wurden. Sie forcieren im Landtag die Nachbarschaft mit Potsdams touristischer Ikone, deren Zwillingsschwester das Stadtschloss ursprünglich einmal darstellte – das eine Sommer-, das andere Winterschloss und beide Male mit von Knobelsdorff als Architekt.
(aus der Bewerbung zum Kunst-am-Bau-Wettbewerb von Florian Dombois – mehr hier)
Billy Childish macht Musik, aber er hört nicht gern Musik, Childish malt, aber er hasst Museen und Galerien. Seine Ausstellung in der Villa Schöningen in Potsdam demonstriert, dass aus dem selbsternannten Amateur in allen Künsten nun doch ein professioneller Maler geworden ist.
Jetzt endlich sind wir auch im Museum Barberini gewesen (und ganz ohne Anstehen).
Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne.
Mit der Gründung des Geodätischen Instituts Potsdam im Jahr 1892 entstand auf dem Telegrafenberg ein Ensemble wissenschaftlicher Zweckbauten, das weltweit einzigartig war. Die aus Potsdam kommenden Anstöße zur Entwicklung der wissenschaftlichen Geodäsie beruhten wesentlich auch auf diesen baulichen Voraussetzungen. So wurde der Potsdamer Wert der Erdanziehung im heutigen Gebäude A17 („Helmert-Haus“) ermittelt und war als „Potsdamer Schwerewert“ von 1909 bis 1971 der global geltende Referenzwert der Erdbeschleunigung.
(mehr hier)
Das Säulenforum mit Gesteinen von allen Kontinenten vor dem GFZ(GeoForschungsZentrum)-Hauptgebäude symbolisiert die weltweiten Aktivitäten der Forschungseinrichtung.
… und so waren die Streifzüge … vor allem eine Übung in der Kunst des Beobachtens, und Beobachten, erkannte Ferguson, war der erste Schritt, sich darin zu üben, am Leben zu sein.
(Paul Auster, 4321)
Es soll wieder ein strahlender Sonnentag werden, ein Schritt Richtung Frühling. Als ich noch arbeiten gegangen bin, war mir das Werktagswetter ziemlich egal. Jetzt ist es schon so, dass man jeden Tag Spaziergangssonne bei angenehmen Temperaturen will. Gutes Wetter regt den Unternehmungsgeist an. Heute fahren wir nach Potsdam. Am Einsteinturm waren wir noch nie.
Erich Mendelsohn, Newcomer auf der Berliner Szene, hatte bereits als Soldat in den Unterständen der Ostfront Einfälle skizziert, mit denen er die Entwurfsidee des späteren Bauwerks vorwegnahm. Benannt war es nach seinem berühmtesten Benutzer Albert Einstein, dessen Relativitätstheorie hier anhand astrophysikalischer Beobachtungen überprüft werden sollte. Mit dem Turm übersetzte Mendelsohn die Vorgaben der Wissenschaftler – der Turmschaft für den Coelostaten, der breite Fuß für das Labor zur Spektralanalyse – in ein dräuendes zoomorphes Gebilde. Es symbolisierte eher den titanischen Forscherdrang als die Rationalität moderner Naturwissen- schaften.
…
Konstruktiv wurde der Turm mit seinen verwundenen Flächen zu einer … Herausforderung. Mendelsohn bewältigte sie mit einem Kompromiß, einer Mischkonstruktion aus Ziegelstein, Beton und einer Putzhaut, die alles Flickwerk gnädig verhüllte. Mit diesem Amalgam der Techniken wurde das Bauwerk allerdings auch zu einem ständigen Pflegefall der Denkmalerhaltung.
(Wolfgang Pehnt, Deutsche Architektur seit 1900, DVA München, 2005)