Im Jahr 1902 wurde das Haus als Hotel Carlton von Carl Gause erbaut. Das fünfgeschossige schmale Eckgebäude mit Sandsteinverkleidung, dessen langgestreckter Bauteil in der Charlottenstraße ursprünglich nur dreigeschossig war, ist an der Fassade mit Werksteinreliefs reichhaltig geschmückt. An der Gebäudeecke befindet sich eine Merkurstatue. Auffallend ist das aufwendige schmiedeeiserne Hauptportal. Bekannt wurde das Hotel durch das Restaurant Astoria. Nach 1945 wurde das Gebäude als Büro- und Geschäftshaus genutzt, so befand sich hier u. a. „Das sowjetische Buch“. (Info: Luise)
Archive for Oktober, 2011
Hotel Carlton
Montag, Oktober 31st, 2011Floating Food
Sonntag, Oktober 30th, 2011Aus vier Jahrzehnten ihres filmischen und fotografischen Schaffens gestaltet die Künsterin und Weltensammlerin Ulrike Ottinger eine raumgreifende Collage, ein begehbares und erfahrbares Universum ihrer Bildwelten. Fasziniert von den asiatischen Kulturen des Anbaus, des Handels und der Sorgfalt im Umgang mit Lebensmitteln, von der präzisen Ästhetik bei der Zubereitung und der gesellschaftlichen Zelebrierung von Speisen und Trank hat Ulrike Ottinger die poetische Inszenierung der Ausstellung konzipiert.
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Kunstfabrik Unter den Linden
Samstag, Oktober 29th, 2011In Berlin realisiert Pawel Althamer eines seiner bislang außergewöhnlichsten Projekte. Der polnische Künstler verwandelt das Deutsche Guggenheim in eine Kunstfabrik, in der in lebensgroße skulpturale Porträts von Ausstellungsbesuchern, Künstlern und Kuratoren sowie Angestellten der Deutschen Bank, des Deutsche Guggenheim und der Guggenheim Foundation hergestellt werden. Im Laufe der Ausstellung entsteht so ein kollektives Porträt, in dem sich die unterschiedlichsten Menschen begegnen.
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Hier wird zehn Wochen lang nicht ausgestellt, sondern produziert. An Werkbänken werden weiße Masken gefertigt: Porträts von Mitarbeitern der Bank, von Ausstellungshelfern, von Besuchern – letztlich von allen, die am Zustandekommen des Projekts mitwirken. Dann werden die Gesichtsabgüsse auf Metallgerüsten fixiert und die Körper mit Kunststoffstreifen aus einer von Althamers Vater entwickelten Maschine ergänzt.
Weiße, zombieartige Gestalten entstehen so, denen das Fleisch in zerrissenen Fetzen am Gerippe hängt. Alle haben geschlossene Augen. Strengere, hagere Züge erinnern an Totenmasken. Volle, lächelnde Gesichter scheinen schlafend, träumend. Ein knappes Dutzend dieser manieristisch wirkenden Skulpturen steht jetzt schon da. Und nach und nach wird es ein ganzer Trupp werden. Ein Gruppenporträt, für das im Idealfall auch einige Banker ihre Gesichter hingehalten haben.
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Ende eines Ratespiels
Freitag, Oktober 28th, 2011Bei den Symposien Europäischer Bildhauer 1961/63 auf der großen Wiese gegenüber dem Reichstag waren neben Berliner und europäischen Künstlern auch Bildhauer aus Israel und Japan beteiligt. Bis auf wenige Ausnahmen ist das Ergebnis heute noch dort zu sehen: in der Landschaft verteilte große Steine, die einen Überblick geben über das Spektrum abstrakter Steinbildhauerei der 60er Jahre.
(aus: Endlich, Wurlitzer Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Stapp Verlag 1990)
Bisher gab es zwar einen Überblick zu den teilnehmenden Künstlern, aber die Zuordnung der einzelnen Arbeiten war dem zufällig vorbeikommenden Kunstspaziergänger kaum möglich. Jetzt ist jede Skulptur mit dem Künstlernamen gekennzeichnet.
10 Jahre Jüdisches Museum Berlin
Mittwoch, Oktober 26th, 2011Noch vor seiner Eröffnung am 9. September 2001 erregte der postmoderne Neubau für Aufsehen. Verantwortlich dafür war der amerikanische Architekt jüdischer Herkunft Daniel Libeskind. Seitdem konnte das Jüdische Museum Berlin in den knappen zehn Jahren, in denenen es für den Publikumsverkehr geöffnet ist, weit mehr als sieben Millionen Besucher zählen.
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Grünliches Ungefähr
Dienstag, Oktober 25th, 2011Auf dem Weg zum Parkplatz kam er an der Skulptur vom Ulrich Rückriem vorüber, die im Gras aufragte und viel Unmut erregt hatte und noch immer erregte. Die auf der Vorderseite eher gerade abfallenden, hinten schräg verlaufenden Platten, die nebeneinander gestellt Felswände simulierten, hielt Blumenberg für entbehrlich, aber sein Ärger ging nicht so weit, daß er sich deswegen öffentlich hätte äußern wollen. Da die Platten immer wieder beschmiert wurden und dann gereinigt werden mußten, konnte das Moos die Unglücksskulptur nicht von allen Seiten überziehen und in ein grünliches Ungefähr entrücken. Im regenreichen Münster hätte das Moos sonst bereits ganze Arbeit geleistet.
(aus: Blumenberg von Sibylle Lewitscharoff)
Rückriem in Stockholm, Berlin, Köln, Essen und Marl, aber kein Foto der Rückriem-Arbeit in Münster.
Herbst
Montag, Oktober 24th, 2011Spätherbst
Ergriffen beim Lesen von einem Gedicht:
„Auf einmal war es schon das Leben“,
Grübelnd, was war denn von Gewicht,
Und was wird es wohl noch geben?Spätherbst, Ende sechste Dekade,
Goldener Oktober schon zerronnen,
November, verregnet, grau und fade,
Der Winter könnte noch kommen.Erschrecken! Schmerzen in der Brust,
Blutdruck so hoch wie nie.
Was wird aus Lebensfreude, Lust?
Bleib doch, bitte, irgendwie.Die Liebe blühte doch stets wieder,
In jedem Jahrzehnt, und immer
Hatten die Tage neue Lieder.
Noch zweimal, einmal, nimmer?(Jürgen Berlin)
Contemporary Drawings
Sonntag, Oktober 23rd, 2011Aufgrund des großen Interesses wird die Ausstellung bis zum 17. Dezember 2011 verlängert!
Hairdrawing, Fiene Sharp, 2011
Speisereste Kategorie 3
Samstag, Oktober 22nd, 2011Die Hamish Morrison Galerie freut sich außerordentlich, unter dem Titel Speisereste Kategorie 3 die nunmehr dritte Einzelausstellung des niederländischen Künstlers Ronald de Bloeme (*1971) präsentieren zu können.
(hier)
Bereits seit einiger Zeit bearbeitet Ronald de Bloeme die Oberflächen seiner Gemälde. …
Neuerdings orientiert sich das Abschleifen der Oberfläche aber scheinbar nicht mehr allein an den Spuren der realen Vorlagen, sondern etabliert sich zusehends zu einem eigenständigen, malerischen Mittel de Bloemes. Diese Durchdringung der Bildhaut scheint wie eine neugierige Erforschung der eigenen Arbeitsweise. Oder vielleicht tauscht der Künstler die Darstellung der bereits vergangenen Zeit gegen die Vorwegnahme der noch zu vergehenden Zeit aus. Spuren einer simulierten Zeit, die jetzt der Kontrolle des Künstlers unterliegt und die er selbst unter einer transparenten Lackhaut einfriert, wodurch er sie den Auswirkungen jener Zeit, die außerhalb seiner Kontrolle liegt, zu entziehen vermag.
(hier)
Handwerker mit Sohn
Freitag, Oktober 21st, 2011Die Vatergruppe („Handwerker mit Sohn“ von Wilhelm Haverkamp, 1898; Andreasstr. 21) ist das letzte Zeugnis wilhelminischer Denkmalkultur im Friedrichshainer Straßenbild. Mit der Muttergruppe von Edmund Gomansky (im Volkspark Friedrichshain) war sie Bestandteil einer Denkmalgruppe mit einer Exadra auf dem nicht mehr erhaltenen Andreasplatz gegenüber ihrem heutigen Standort. 1960 wurde die Vatergruppe auf einen hohen Sockel gestellt.
(Infos aus: Baudenkmale in Berlin Bezirk Friedrichshain, 1996)