In Berlin realisiert Pawel Althamer eines seiner bislang außergewöhnlichsten Projekte. Der polnische Künstler verwandelt das Deutsche Guggenheim in eine Kunstfabrik, in der in lebensgroße skulpturale Porträts von Ausstellungsbesuchern, Künstlern und Kuratoren sowie Angestellten der Deutschen Bank, des Deutsche Guggenheim und der Guggenheim Foundation hergestellt werden. Im Laufe der Ausstellung entsteht so ein kollektives Porträt, in dem sich die unterschiedlichsten Menschen begegnen.
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Hier wird zehn Wochen lang nicht ausgestellt, sondern produziert. An Werkbänken werden weiße Masken gefertigt: Porträts von Mitarbeitern der Bank, von Ausstellungshelfern, von Besuchern – letztlich von allen, die am Zustandekommen des Projekts mitwirken. Dann werden die Gesichtsabgüsse auf Metallgerüsten fixiert und die Körper mit Kunststoffstreifen aus einer von Althamers Vater entwickelten Maschine ergänzt.
Weiße, zombieartige Gestalten entstehen so, denen das Fleisch in zerrissenen Fetzen am Gerippe hängt. Alle haben geschlossene Augen. Strengere, hagere Züge erinnern an Totenmasken. Volle, lächelnde Gesichter scheinen schlafend, träumend. Ein knappes Dutzend dieser manieristisch wirkenden Skulpturen steht jetzt schon da. Und nach und nach wird es ein ganzer Trupp werden. Ein Gruppenporträt, für das im Idealfall auch einige Banker ihre Gesichter hingehalten haben.
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