Archive for August, 2025

Kunstsammlung Claassen

Freitag, August 29th, 2025

LBurg 093

Kunstsammlung Henning J. Claassen in Lüneburg

LBurg 096

LBurg 097

LBurg 095

Wie kommt Mark Twain vom Mississippi River, wo er seine Kindheit verbrachte, an die Ilmenau? Natürlich mit dem Schiff. Es ist der Lüneburger Unternehmer Henning J. Claassen, der dem Viertel in den vergangenen Jahrzehnten ein neues Gesicht verliehen hat. Der Mann hat einen Blick für Schönes: „Ich habe die Skulptur auf einer meiner Reisen entdeckt. Auf dem Weg nach Australien gab’s einen Zwischenstopp in Bangkok. Dort ist sie mir sofort aufgefallen.“

Vor mehr als 10 Jahren kaufte er den Mark Twain in Bronze, doch der Transport von Thailand an die Ilmenau war nicht einfach: „Es war ein langer Weg per Schiff, unter anderem durch den Suezkanal.“ (mehr hier)

Lüneburger Heide
Lüneburger Heide (Christopher Lehmpfuhl)

Der Rufer von Lauenburg

Dienstag, August 26th, 2025

Lburg 068
Der Rufer (Karlheinz Goedtke)

Lburg 067

Lburg 062

Graniticum XV
Graniticum XV – Alter Schwede in Lauenburg (Ludwig Vöpel)

Lburg 066

Skulpturenpfad Biangibudiburg

Montag, August 25th, 2025

Lburg 032
Bahnhof Bienenbüttel

Skulpturenpfad in Bienenbüttel, ehemals Biangibudiburg.

Lburg 045

Wegweiser 1
Rahel Schröder (Wegweiser 1)

Ana Anonyma: Die Ilmenau
Astrid Clasen (Die Ilmenau)

Äolsharfe
Jutta Kelm (Äolsharfe)

Der Augenblick
Thomas Friedrich Glink (Der Augenblick)

Rohkunstbau Nr. 30 in Altdöbern (III)

Montag, August 4th, 2025

Roh 05

Bianca Kennedy hat aus 250 Filmen Badewannenszenen extrahiert, zusammengeschnitten und präsentiert das Ergebnis auf drei Bildschirmen. Von geruhsamer Entspannung, Waschritualen, Liebesszenen und Mord ist alles dabei. Wir sind beim Anschauen von Videoarbeiten oft nicht sehr geduldig, aber diesmal haben wir die gesamten 14’ durchgehalten vielleicht auch, weil wir Spaß daran hatten, die Filme zu erkennen, aus denen zitiert wurde.

Roh 06

Die Künstlerin Bianca Kennedy entführt uns in eine Welt, in der die Badewanne nicht nur ein Ort der Entspannung und Hygiene ist, sondern auch zur Bühne für eine Vielzahl von Handlungen und existenziellen Themen wird. Im Video inszeniert sie die Badewanne als Symbol für Geburt, Sexualität, Tod und mehr. Körperpflege wird zur Nebensache.
Die Badewanne wird in Kennedys Werken zu einem Raum, in dem ein ganzes Leben stattfinden kann. Hier wird nicht nur gebadet, sondern auch gelesen, geschrieben, getrunken, geraucht, gekifft, geküsst, gelacht, gesungen, geweint, getrauert, gestritten, geschlafen, geschossen, getötet und geliebt. Bianca Kennedy zeigt, dass die Badewanne ein Ort der Vielfalt und der Möglichkeiten ist, in den unterschiedlichsten Handlungen und Emotionen Platz finden.

Roh 07

Rohkunstbau Nr. 30 in Altdöbern (II)

Sonntag, August 3rd, 2025

DOUBLE DOUBT (Neuroses) von Erwin Wurm

Roh 14

Double Doubt (Neuroses)

Und das steht dazu im Begleitheft zur Ausstellung:

Seit Jahrzehnten treibt Erwin Wurm eine Kernfrage um:
Wie könnte die Idee des Skulpturalen genutzt werden, um den Alltag und unsere Zeit zu verarbeiten, um eine neue Perspektive oder zumindest eine neue Interpretationsmöglichkeit zu gewinnen? Im Laufe seiner Karriere hat Erwin Wurm seine Vorstellungen von Skulptur, Raum und menschlicher Form zunehmend in verschiedene Richtungen radikalisiert und erweitert.
Slapstick und Absurdität sind dabei potente Strategien der gesellschaftskritischen Beobachtung.

Erwähnungen von Erwin Wurm in den NEUEN KUNSTSPAZIERGÄNGEN (hier)

Rohkunstbau Nr. 30 in Altdöbern (I)

Samstag, August 2nd, 2025

Was bleibt / Eine Rückschau aus der Zukunft (Roland Boden)

Roh 15

Roh 10

Wie aus einer Mitteilung des für gewöhnlich gut informierten Raum-Anzeigers Rochlitz hervorgeht, wurden kürzlich bei einer erdnahen Passage des Asteroiden (50000) Quaoar Spuren der lange im All verschollenen Raumsonde Hyperion entdeckt. Auf der Oberfläche des Kleinstplaneten entdeckte man tiefgefrorene Überreste der Astronauten in merkwürdigen, Kopulationshaltungen gleichenden Positionen.

Die Raumsonde Hyperion mit einer Besatzung von fünf Astronauten (m/w/d) sollte im Orbit der erdfernen Riesenplaneten Neptun und Jupiter nach Spuren organischer Materie suchen.

Nach einer ausführlichen Untersuchung des Vorfalls muss nun von folgendem Szenario ausgegangen werden:
Nachdem der Flugkörper den Kuiper-Gürtels passiert hatte, erfolgte offensichtlich eine nicht vorhergesehene Zunahme baryonischer Emissionen. Diese plötzlich einsetzende, unerwartet heftige kosmische Strahlung führte dann wohl zu einer Reaktion mit der Azetat-Innenverkleidung der Sonde, die aus Kostengründen aus minderwertigen Baumarkt-Material zweifelhafter Herkunft bestand. Dabei wurde eine erhebliche Quantität von hochkonzentriertem (2,4)-Phenol-Desoxyphtalein-Säure-Ester in gasförmiger Form freigesetzt. Diese Substanz führt bekanntlich zu einer enormen Steigerung des Libido-Verhaltens und wird aus diesem Grund gelegentlich in stark verdünnter Form in Kaninchen- zuchtanlagen und Bullendeckstationen zur Umsatz- optimierung eingesetzt. Bei der errechneten hohen Konzentration in der beengten Raumsonde erfolgte jedoch ein Potenz-Anstieg um den Faktor 18.500, welcher aber in leicht zeitlicher Verzögerung zur Geltung kam. Deshalb gelang den Astronauten beim Aufkommen von gewissem Unwohlsein offensichtlich noch die Notlandung auf dem sich gerade in der Nähe befindlichen Asteroiden, bevor das Gas dann zur vollen Effektivität kam. Mit der nach der Landung nun schlagartig einsetzenden Wirkung kam es zu einer ungehemmten Abfolge intergalaktischer Penetrationen. Durch die damit einhergehende punktuelle Zerstörung der Raumanzüge erfolgte dann innerhalb von Sekundenbruchteilen ein abrupter Druckabfall und eine drastische Verminderung der Temperatur auf etwa -270°C, was die Körper der Astronauten schlagartig gefrieren ließ und diese in der nun aufgefundenen Situation fixierte.
Eine Bergung musste aus Kostengründen verworfen werden. Es ist deshalb davon auszugehen, dass das bizarre Ensemble weiter für Äonen durchs All reist, auch dann noch, wenn die Menschheit einst in einer fernen oder nicht so fernen Zukunft exterminiert sein wird, so lange, bis schließlich alles im Big Bang endet.
Womöglich ist dies so das einzige Übrigbleibsel, was schließlich von der vormaligen Existenz des Homo Sapiens kündet.