Hier geht es erst am 16. Juni weiter mit Berichten von den Spaziergängen im Urlaub von Berlin.
Der Knabe schläft in der Wunderkammer Olbricht.
Hier geht es erst am 16. Juni weiter mit Berichten von den Spaziergängen im Urlaub von Berlin.
Der Knabe schläft in der Wunderkammer Olbricht.
Verismus und Neue Sachlichkeit
Hermann Nonnenmacher, Abschied 1928
Irgendwann erlebt jeder Mensch diesen Augenblick, diesen ohnmächtigen Schmerz des Unabwendbaren.
Eben waren sie noch eins. Jetzt löst sich ein Stück von dem anderen. Das Gesicht der Verlassenen ist flach und formlos vor Kummer, ihre Arme sind haltsuchend an den erstarrten Körper gepresst, die Schultern in weher Angst hochgezogen. Kein Gedanke mehr, nur noch dieser Blick, minutiös genau das Unfassbare erfassend: wie er den Kopf abwendet, den Fuß spannt zum ersten Schritt, der den Abstand schafft, die Trennung endgültig vollzieht.
Abschied.
(Margot Pfannstiel)
Der U-Bahnhof Heidelberger Platz wurde von 1911 bis 1913 erbaut (Architekt: Wilhelm Leitgebel). Leitgebel hat die Bahnsteighalle in zwei Schiffe geteilt und diese mit Kreuzgewölben überspannt. Getragen werden diese von gedrungenen Granitpfeilern, die mit Blattkränzen geschmückt sind. In den Gewölbeansätzen brachte man Relieffelder mit Tierdarstellungen an. Sie sind vom Wilmersdorfer Künstler Martin Meyer-Pyritz (Tiermeyer).
(Infos aus: Verkehrsdenkmale in Berlin – Die Bahnhöfe, Michael Imhof Verlag, 2007)
In Berlin ist zum Beispiel die Armee der Bizango aufmarschiert – eine finstre Riege mannshoher Puppen, die den Mitgliedern des Geheimbundes einst symbolische Kraft verlieh. Heute stehen sie Spalier, wenn diese an rituell bestückten Altären etwas zusammenbrauen, und sie sind im Geiste dabei, wenn die Männer und Frauen losziehen in geheimer Mission
„Die sind nachts auf den Straßen unterwegs zu den Leuten, mit denen es Probleme gibt – wenn einer etwas gestohlen hat, wenn jemand gewalttätig wurde. Die haben die Möglichkeiten und das Wissen, diese Menschen zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie sie gemeinsam für schuldig befunden haben. Sie tun das spirituell, aber auch ganz direkt. Sie ziehen durch die Straßen, schwarz-rot gekleidet, des Nachts, oder auch tagsüber während einer Art Karneval. Dann pusten sie etwa ein Pulver in Luft, und wenn das ein Schuldiger einatmet, dann fühlt er sich bald schlecht und muss sich Hilfe suchen.“
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Schonung dürfen wir nicht erwarten. Diese Künstlerin ist hart drauf. Sie sieht die Welt, wie sie ist. Sie sagt dazu in Bildern, was sie denkt. Monica Bonvicini, die schon in den Neunzigern nach Berlin gekommene schmale, blonde, herbschöne Italienerin, teilt ihre Weltsicht und ihre Kommentare über das moderne Dasein aus in martialischen Formen. Und sie macht daraus mit unangestrengter Wirkung in der weitläufigen Galerie Max Hetzlers eine souveräne Kunsthallen-Einzelschau.
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Walter Womacka, Der Mensch als Maß aller Dinge
Zum ungeliebten Erbe zählen und einen Retter suchen … zwei große Wandgemälde in Berlin Mitte: Walter Womackas „Der Mensch als Maß aller Dinge“ am früheren DDR-Bauministerium in Mitte, in dem der bekannte Berliner Maler ein Leonardo da Vinci-Motiv in die zukunftsgläubige Bildsprache der Endsechziger verwandelte. Und Ronald Paris‘ „Lob des Kommunismus“ im einstigen Zentralamt für Statistik, das vor allem ein Lob des expressiven Stils darstellt.
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Karl Menzen und Frank Mehnert in der Ruine der Franziskaner Klosterkirche
Reduktion und Reduzierung bei Menzen (L. Hennings)
Joseph Kaiser baute das Kino International (mehr hier von N. Bernau)
Vor 100 Jahren, am 1. Mai 1910, wurde Josef Kaiser geboren. Ein Architekt, der für viele Widersprüchlichkeiten des 20. Jahrhunderts steht.
…
1960 begann die Planung des Kino Kosmos. 1961 die des Viertels um die Schillingstraße mit dem Kino International, dem Café Moskau und dem einstigen Hotel Berolina – ein Ensemble, das vom Versuch der DDR kündete, Anschluss an den westlichen International Style zu erhalten: Luftig in den Formen, mit intimen Innenhöfen, großzügigen Foyerräumen, üppigen Glasfronten, reichem Mosaikschmuck oder raffinierten Details wie dem Glimmervorhang des Kino International.
Für die DDR waren Josef Kaisers Bauten eine Revolution, niemals war ihre Architektur wieder so heiter, gelöst, weltoffen.