Mariechen Danz, geboren 1980 in Dublin, ist für ihre medizinisch anmutenden Installationen mit fragmentierten Körpern bekannt. Dabei beschäftigt sie sich mit der Verknüpfung von wissenschaftlichen Methoden, Magie und alternativen Formen der Wahrnehmung. Sie erhält 2024 den GASAG Kunstpreis. Mit dem Gasag-Preis sind eine Prämie von 10.000 Euro und die Ausstellung „edge out“ in der Berlinischen Galerie verbunden.
Archive for September, 2024
edge out
Freitag, September 27th, 2024Fliegende Perücken
Donnerstag, September 26th, 2024Berlin, 29. Juli 1817: Das Schauspielhaus am Berliner Gendarmenmarkt gerät in Brand. Augenzeuge war der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann, dessen Oper „Undine“ in diesem Haus uraufgeführt wurde. Der gesamte Kostümfundus des Hauses wurde zerstört, inklusive Tausender Perücken, die sich in der heißen Luft davonmachten. Eine davon wurde von der Polizei unsanft vom Himmel geholt …
… und zwar „durch einen kouragösen Gardejäger, der, als mehrere Schlauchspritzen vergeblich nach der in die Höhe steigenden Perücke gerichtet wurden, besagtes Ungetüm vom Dach aus durch einen wohlgezielten Büchsenschuß herabschoß. Zischend und brausend sank es nieder: – in den Pißwinkel der Schonertschen Weinhauses. – Hierauf stiegen sofort die Staatspapiere. – Ist das nicht Stoff zum Epos? …“
the alphabet of my mothers and fathers
Mittwoch, September 25th, 2024Ugo Rondinone’s the alphabet of my mothers and fathers, 2022, consists of twenty-six sets of gilded farm tools, one per letter of the alphabet. Hand-made by their users for countless generations, these were the implements of traditional farming and food preparation. By applying them with gold leaf and mounting them on white squares, Rondinone transforms the tools into regal hieroglyphs of ingenuity and skill.
Schweinekubismus
Sonntag, September 22nd, 2024How we live
Donnerstag, September 19th, 2024Tracey Snelling im Haus am Lützowplatz
Man kann die bunten und detailverliebten Architekturmodelle von Tracey Snelling mit einer kindlichen Freude betrachten. An den Fassaden lassen sich Graffiti-Schriftzüge und Balkondekoration erkennen, hinter den Fenstern laufen kleine Handyvideos und Ausschnitte aus Filmklassikern ab, sodass man einen Miniaturblick in fremde Leben werfen kann. Doch hat man die Begeisterung über die Machart der blinkenden und aufwendig verkabelten Puppenhäuschen einmal verarbeitet, lässt sich auch eine dunklere Ebene der Installationen erkennen.
Die US-Künstlerin Snelling, die schon lange in Berlin lebt, baut überwiegend existierende Gebäude nach, die einmal für eine Art von Utopie standen, darunter soziale Bauprojekte, Ausgehviertel und modernistische Wohnmaschinen. Viele davon haben sich heute in Orte verwandelt, die als vermeintliche „Brennpunkte“ gelten und dem architektonischen und gesellschaftlichen Verfall preisgegeben werden.
(Monopol)
Berlin Art Week – MALHALLA
Montag, September 16th, 2024Während der Berlin Art Week lud MaHalla zu einem 5-tägigen Kunstfestival ein, das kreativen Freiraum neu definiert. 12 Kuratorierende Teams haben rund 100 internationale Künstler:innen selektiert, die jenseits traditioneller Konventionen arbeiten und den Raum mit ihren visionären Werken transformieren.
Berlin Art Week – POSITIONS
Samstag, September 14th, 2024Berlin Art Week – INDUSTRIE
Freitag, September 13th, 2024Der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) ist mit dem Projekt INDUSTRY zu Gast in den Uferstudios und den Uferhallen.
Die im Rahmen des Projekts INDUSTRY präsentierte schildförmige Plastik Berlin-Wedding (2024) von Karo Akpokiere (*1981 in Lagos, lebt und arbeitet in Hamburg) aus seiner Serie An Alternative History of Symbols and Their Meaning (seit 2023) verbindet Wappenelemente des in Vergessenheit geratenen Weddinger Wappens mit solchen des Bezirks Berlin-Mitte und des Landes Berlin.
Als zentrales Element der Ausstellung INDUSTRY nimmt eine raumgreifende Arbeit von Oscar Peters (*1981 in Borger / Niederlande, lebt und arbeitet in Amsterdam) Bezug auf eine 1924 unweit der Uferstudios in der Badstraße 8 errichtete Achterbahn. Ausgehend von der metaphorischen Bedeutung des historischen Auf und Ab des Stadtteils und der konkreten räumlichen Verbindung zur Vergangenheit des Standorts, wird The Twins (2024) zur Bühne für die künstlerischen Beiträge weiterer Künstler*innen.
Megasporophyll von cycas revoluta
Mittwoch, September 11th, 2024Vor dem IfB-Gebäude (Institut für Biologie der Humboldt-Universität) steht eine Skulptur von Jan Skuin. Das „Megasporophyll von Cycas revoluta“, also das Samenblatt eines Palmfarns, dessen natürliche Größe etwa 20 cm beträgt, ist hier auf 2,17 m vergrößert. Es trägt die Megasporangien, aus denen nach erfolgter Befruchtung die rundlichen und nackten, nicht in einer Frucht eingeschlossenen, Samen heranreifen. Der gefiederte Endabschnitt dieses Samenblattes weist Ähnlichkeit mit den Laubblättern der Art auf und veranschaulicht so, dass sich die Samenblätter im Verlauf der Evolution aus Laubblättern entwickelt haben.
ATA
Dienstag, September 10th, 2024Ausnahmslos Stillleben zeigt Oskar Schmidt in der Ausstellung „Die Kids sind nicht Alright“ in der Galerie Alte Schule in Adlershof. Die kleinformatigen, auf Holz in der aufwendigen, altmeisterlichen Mischtechnik aus Eitempera und Öl gemalten Gemälde, zeigen Arrangements von alltäglichen Gegenständen aus der ehemaligen DDR. Die Verpackung des in der DDR sehr beliebten Scheuermittels ATA erscheint in Schmidts gleichnamigen Gemälde zentral platziert, vor einem nicht näher bestimmbaren monochromen Hintergrund. Das vom VEB Waschmittelwerk Genthin hergestellte Produkt wurde nach der Wiedervereinigung im November 1990 von Henkel übernommen, die ostdeutsche Produktion von ATA ein Jahr später eingestellt. Mit seiner Motivwahl und Malweise zitiert Schmidt aus der Kunstgeschichte der DDR, genau genommen dem sozialistischen Realismus der späten Leipziger Schule. Während seines Kunststudiums bei Gudrun Brüne, einer Vertreterin dieser Strömung, eignete Schmidt sich die realistische Maltechnik an. Sein Stillleben „ATA“ (2023) ist ein direktes Bildzitat auf ein gleichnamiges im Jahr 1995 entstandenes Gemälde des Leipziger Malers Ulrich Hachulla.
(Ausstellungstext)