Habichers Skulpturen brauchen Raum und akzentuieren ihn zugleich. Vier Arbeiten hat er entlang der Wasserstraße installiert – den Anfang macht „Gegen den Strom“, das Ende markiert der U-Bahnzugang Spittelmarkt. Und obwohl ihr Material alltäglich ist, fallen die Arbeiten sofort auf: Ihre Farbgebung, meist Signalrot, macht sie zu artifiziellen Fremdkörpern. Berlins Denkmalschützern waren sie viel zu fremd für den historischen Stadtraum: Kurz vor der Fertigstellung seines Projekts untersagten sie die Installation der Arbeit „Nucleo“ (2005) auf der Grünstraßenbrücke. Was man bedauern muss, weil die Brücke ein eher unscheinbares Dasein als Fußgängerüberweg fristet. Und sie das rote Band kein bisschen in ihrer historischen Bedeutung geschmälert, sondern die Blicke (endlich) wieder einmal auf das Bauwerk gerichtet hätte. Denn das vermag Kunst im öffentlichen Raum zu leisten: Sie bleibt autonom und integriert sich dennoch ins Stadtbild.
(hier)