Ein paar Ecken weiter hat eine andere Fachbesucherin der Modestadt (man erkennt sie gleich an ihren etwas zu schicken, zu neuen Klamotten – und natürlich ihren Blicken) was Schönes entdeckt. Das wird sich sicher gut machen in ihrem Blog: Straßenmode im ganz wörtlichen Sinn präsentiert sich ihr in der Ackerstraße. Künstler aus dem Schokoladen-Haus haben für die alte Oststraßenlaterne einen Lampenschirm gebastelt. Er ist aus lilafarbenem Stoff mit Mustern drauf. Unten hängen Bommeln dran.
Aus der Straßenlaterne ist eine überdimensionale Nachttischlampe geworden. Wie ein Menetekel dräut sie über Mitte, denn dem Schokoladen und dem benachbarten Club der polnischen Versager, der einst von der Torstraße hierher umgezogen war, drohen im August die Räumung. Dann werden in der Ackerstraße zwar nachts die Bürgersteige noch nicht hochgeklappt, denn es bietet hier auch das Muschi Obermaier seine nächtlichen Dienste an. Neuerdings wirbt die Absturzdisse mit dem Slogan „Die Kapelle am Wegesrand“ für sich.
Noch ist Mitte nicht verloren.
(aus: Am Wegesrand des Chics in der taz)