Vater Staat

Vater Staat 1
Thomas Schütte, Vater Staat, 2011

Thomas Schütte selbst sagt, dass sich mit „Vater Staat“ keine explizit politische Aussage verbinde, da er von „Bekenntnis-Skulpturen“ generell nichts halte. Den Titel der etwa doppelt lebensgroßen Bronzearbeit ersannen Mitarbeiter seines Ateliers, weil das erste Miniaturmodell dem damaligen deutschen Innenminister Wolfgang Schäuble ähnelte.

Vater Staat sind jedoch sichtlich die Hände abhanden gekommen und die Arme zur Handlungsunfähigkeit abgeschnürt. Kann er überhaupt noch agieren? Auch scheint der feste Stand eher den Gewandfalten als stabilen Füßen geschuldet zu sein und drückt so eine „Kombination von Macht und Feigheit“ (Tony Cragg) aus. Obgleich Schütte behauptet, „mehr spielerisch“ zu arbeiten, lässt die imposante Figur in ihrer starren Frontalität verschiedene Assoziationen zu: Sie erinnert etwa an die zahlreichen monumentalen Bismarck-Statuen der Kaiserzeit, aber auch an den ähnlich aufwendig bemantelten Balzac (1893-97) Auguste Rodins.
(hier)

Tags: ,

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.