Picasso wohnte ab 1947 in Vallauris, einem Ort mit traditionellen Töpfereien. Dort experimentierte er unter Anleitung örtlicher Töpfer mit Ton und Glasuren, sprengte den traditionellen Produktrahmen und verhalf dem Ort zu überregionaler und später zu internationaler Bekanntheit.
Im Renaissance-Schloss von Vallauris befinden sich drei Museen: das Magnelli-Museum, das Keramik-Museum und die von Picasso 1952 mit monumentalen Wandgemälden gestaltete Kapelle, heute das Picasso „Krieg und Frieden“-Nationalmuseum.
Nach dem zweiten Weltkrieg lebte Picasso überwiegend in Südfrankreich. Vor allem beschäftigte er sich figürlicher Keramik. Im Töpferdorf Vallauris schuf er annähernd 2000 Stücke.
Bei der 2,2 Meter großen Skulptur Mann mit Lamm, die von Picasso in zahlreichen Zeichnungen vorbereitet wurde, wird durch antik-archaische Bezüge ein Rekurs auf die Tradition deutlich, eine Tradition, die für die figürlichen Gefäßkeramiken ebenfalls eine wichtige Rolle spielt … Motivisch kündigt sich im Mann mit Lamm die hieratische, aufrechte Standfigur an, die, sei sie aus Ton modelliert, sei sie auf der Töpferscheibe gedreht, in den nachfolgenden fünf Jahren eine so eminente Rolle im plastischen Werk Picassos spielen sollte.
aus:
Bild und Gefäß
Studien zu den Gefäßkeramiken Pablo Picassos (H. Theil)
Gegenwärtig findet (noch bis zum 17. November) in Vallauris die Internationale Biennale der zeitgenössischen Keramik statt.
Hier sind alle Bilder unseres kurzen Besuchs in Vallauris.
Tags: Cote d'Azur, Picasso
[…] antiken, ja archaisch anmutenden Picasso kennen, denn unter Kunsthistorikern ist die Statue ein „Rekurs auf die Tradition“ der Antike. Für die Vallaurisser ist er bis heute der größte Botschafter der Stadt, denn er hat ihren Ruf […]