Reichtagspräsidentenpalais

Das Reichstagspräsidentenpalais wurde von Paul Wallot, dem Architekten des Reichstagsgebäudes, entworfen und zwischen 1899 und 1904 auf dem einzigen noch unbebauten Grundstück in dessen unmittelbarer Nähe errichtet.

Friedliches Tympanon

Doch als der letzte demokratische Reichstagspräsident Paul Löbe 1933 sein Amt an Hermann Göring abgeben mußte, verwaiste das Haus, weil Göring das Palais nicht als Wohnung nutzen wollte. Das Palais wurde zunehmend zweckentfremdet: als Außenstelle der Reichstagsbibliothek. Die parlamentarische Büchersammlung hatte sich im ebenfalls zweckentfremdeten Reichstag im Lauf der dreißiger Jahre über das ganze Riesenhaus ausgebreitet. Initiator dieser Parlaments-Umnutzung war der seit 1928 amtierende Bibliotheksdirektor und Historiker Eugen Fischer-Baling. Obwohl dessen eigene Schriften – kritische Werke über die Kriegsschuld und die Dolchstoß-Legende – den Bücherverbrennungen zum Opfer fielen, konnte er im Herzen des Nazi-Terrors die wichtigste politische Bibliothek Deutschlands mit sämtlichen verbotenen Schriften aufbauen, die zuletzt eine halbe Million Bände umfaßte. Doch in den letzten Kriegstagen verbrannte die Büchersammlung fast vollständig.
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