Aufwachen, es wird dunkel

Aufwachen, es wird dunkel
war der Titel der Ausstellung bei FRISCH mit wunderbaren neuen Bildern von Nicolai Huch.

Aufwachen, es wird dunkel

Irgendwann muss das wieder aufhören mit diesen Krisenbezügen … Einer noch: Was ist die Geisteshaltung der Stunde? Klar, die Romantik! Warum sonst holt gerade mancher junge Künstler die Leichen alter Schauergespenster aus dem Keller, Totenköpfe, Blumenbuketts, Geisterhaftes, verwunschene Wälder? Hier lauert hinter jedem Rosenbusch Krise und Verfall, niemand behält die Kontrolle. Und gibt es eine bessere Allegorie der entgleisten Finanzwirtschaft als eine durch den Nebel rasende Kutsche ohne Kutscher, aus der die Flammen schlagen? Der Applaus gebührt Nicolai Huch, 1977 geboren, Meisterschüler bei Valérie Favre an der UdK. „Aufwachen, es wird dunkel“, heißt die Reihe opulenter Ölgemälde (650-6000 €), die Sammler Harald Frisch in der Halle am Wasser zeigt (Invalidenstraße 50, bis 21. Februar). Skeletthunde in dunkler Nacht, wahnsinnige Mädchen im Feuerschein, schlafmohnrote Signalballone als Blütenkelche. Unter zwei Hamletschen Totenköpfen die Drohung: „It’s going to get worse“, es wird schlimmer werden.
(Tagesspiegel)

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