Arkadien

Man muss sich bei der Kälte früher als sonst entscheiden, ob man den sonntäglichen Kunstspaziergang unternimmt oder doch besser zu Hause bleibt. Das Ankleiden dauert. Wir sind knapp dran, die Bahn wartet nicht.
Auf der Bahnhofstraße kommen uns von der Polizei begleitete und beschützte Demonstranten entgegen – in Königs Wusterhausen! am Sonntag! Werden wir ohne Verzögerungen vorbei kommen? Von Weitem ist nicht zu erkennen, worum es bei der Demo geht. Vorbeilaufend erkennen wir die kubanische Flagge, dann Thälmann-Fahnen mit DKP-Aufschrift. Es sind ungefähr 50 sprachlose, mit Schals und Mützen Vermummte, die leise durch die Kälte ziehen. Sie haben keine Botschaft für uns, an den Stolpersteinen haben sie Rosen hinterlassen.
Die Regionalbahn war tatsächlich wieder pünktlich.

Spandau sorgt sich um die Berliner Sprachkultur. Im U-Bahntunnel werden an einem Verkaufsstand Schrippen für 12 Cent verkauft. Dort steht wirklich „Schrippen“, das habe ich ewig nicht geschrieben gesehen und dann noch dieser Preis. Eine Schrippe für zehn (andere) Einheiten kaufte ich vor über 25 Jahren zum letzten Mal.

20140111

In der Zitadelle scheint die Sonne. Das tut den Skulpturen der Siegesallee gut, müssen sie doch wirklich noch einen Winter im Freien überstehen, bis das geplante Museum der politisch ausgesonderten Skulpturen fertig wird.

20140110

In der Ausstellung „Begegnungen in Arkadien. Maler auf Ischia um 1950“ werden Bilder von Eduard Bargheer, Werner Gilles, Hermann Poll und Max Pfeiffer Watenphul gezeigt, die in der Nachkriegszeit in Italien ihr ganz persönliches Arkadien fanden. Sieht man diese Bilder, wird Italien automatisch in die Liste der potenziellen Urlaubsziele für dieses Jahr aufgenommen. Ischia kennen wir aber schon.

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Mittagessen im Spandower Zollhaus. Wir sind die einzigen Gäste, es ist gut geheizt. Innerlich helfen wir mit Glühwein nach. Wir nehmen alle Arten von angebotenen Rouladen, Kohl- und Rinderroulade.

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