Ein fast unbekannter Künstler ist mit einem Werk von mystischer Aura zu entdecken. 17 Jahre lang hat der Südamerikaner, der sich Kenno Apatrida nennt, im Berliner Untergrund aus Zivilisationsmüll ein Werk von wuchernder Lebendigkeit und tiefgründiger Symbolik geschaffen. Die Galerie Wilde gibt ihm seinen ersten Auftritt in der etablierten Kunstszene der Hauptstadt und macht zudem auch mit seinem spukhaften Atelier in einer leer stehenden Brauerei bekannt.
(mehr hier von Günter Kowa im ART-Kunstmagazin)
Es ist nun nicht ausgeschlossen, dass der Künstler Kenno an der Schwelle zum Durchbruch steht. Wie ein Jean-Michel Basquiat, dessen Schicksal ihm erspart bleiben möge, aber auch wie die Akteure der Street Art, die die Illegalität zu einer neuen Kunstform beflügelte. Kennos Werk wächst auf dem Boden materieller und geistiger Entbehrung. Dass sich die Umstände ändern könnten, ist möglich, jedoch – sagt er – deutet sich für ihn auch in seiner Kunst seit längerem ein Wandel an. Es wird ein neues Stadium geben. Zu besichtigen ist jetzt erst einmal das grandiose Werk eines Unbekannten und Verborgenen, ein Phänomen, das mit Berlin viel, mit der Kunstszene der Metropole dagegen (noch) nichts zu tun hat.