Ein Wochenende in Danzig (2)

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Der Neptunbrunnen in Danzig steht am Langen Markt zwischen Artushof und Rathaus. Im Jahr 1617 entschied der Danziger Bürgermeister Bartolomäus Schachmann, dass Danzig mehr schmuckvolle Skulpturen und Denkmäler braucht, um die Macht der Patrizierfamilien und ihren Reichtum eindrucksvoll zu präsentieren. Selbstverständlich sollten die Kunstwerke prachtvoll und von namhaften Künstlern erschaffen werden. Auf der exponierten Fläche zwischen dem Rathaus und dem Artushof bot sich ein geeigneter Platz für ein Denkmal, das auch die Vorherrschaft Danzigs an der Ostsee zum Ausdruck bringen sollte – man wählte die Figur des Neptuns (griechisch Poseidon), den Gott der fließenden Gewässer, der springenden Quellen und des Meeres in der antiken Mythologie – passender ging nicht. Einen geeigneten Künstler zu finden war eine leichte Aufgabe für Schachmann: in Danzig wimmelte es zu der Zeit von Künstlern aller Arten und Sorten. Den Auftrag für das Konzept des Denkmals hat Abraham van den Blocke bekommen, Mitglied einer Danziger Künstlerfamilie, die im Jahre 1573 aus dem niederländischen Mechelen nach Danzig umgesiedelt war. Der Entwurf wurde im Jahre 1618 fertig. Die Neptunfigur selbst wurde von den Danziger Künstlern Peter Husen und Johann Rogge modelliert und dann in Augsburg vom Meister Hans Reichel in Bronze gegossen, was 1621 geschah. Abraham van den Blocke hat am Schluss noch die Steinmetzarbeiten durchgeführt: Becken, Schale und Säule, was sieben weitere Jahre dauerte, da er auch die Seepferde, Delphine und Löwenköpfe des Brunnens ausgearbeitet hat. Die gesamte Brunnenanlage wurde im Jahre 1633 fertig gestellt und ein Jahr danach kam das kunstvoll geschmiedete Gitterwerk um den Brunnen dazu.

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