Nuria Quevedo

Quevedo

Nuria Quevedo machte bereits als Vierzehnjährige die Erfahrung des Exils, als sie mit ihrer Familie im Jahre 1952 das heimatliche Barcelona verließ und in die Hauptstadt der DDR emigrierte. Ab 1958 studierte sie an der Hochschule für Bildende und Angewandte Künste in Berlin-Weißensee bei Werner Klemke, Arno Mohr und Werner Wittkugel und war dann Meisterschülerin an der Deutschen Akademie der Künste. Seit vierzig Jahre arbeitet die Malerin und Graphikerin an einem Werk voller Gefühle, Schmerz und Lebensfreude, welches die vielschichtige Erfahrung des Exils spüren lässt.
(hier)

Don Miguel

Don Miguel reckt der schwarzgekleideten, schwarzhaarigen und ernstschönen Frau seine große Nase zu. Sein langer Spitzbart liegt auf dem spanischen Adelskragen, der aussieht wie ein plissierter Mühlstein. Er hebt die Rechte, als wolle er sie streng belehren. Sie scheint genau zuzuhören, nestelt am Ausschnitt ihres Kleides, schaut nachdenklich an ihm vorbei in die Welt. Und schweigt.

Dies ist unverkennbar ein Selbstporträt Nuria Quevedos. Sehr spanisch, wie das Mannsbild neben ihr. Sie erklärt zur Eröffnung ihrer Ausstellung im Instituto Cervantes in Berlin-Mitte, warum sie die Arbeiten mit dem Titel „Exil der Künste“ überschrieb: „Der Exilant trägt seine Kunst auf dem Buckel wie die Schnecke ihr Haus. Und man schleppt als Künstler das Risiko mit sich, nicht gehört, nicht verstanden zu werden.“
(Ingeborg Ruthe in der Berliner Zeitung, hier)

Tags:

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.