Die Reflektion der Stadt – Plakate im Stadtraum
Während eines Aufenthalts in New York fertigte Angela Stauber eine Serie von kleinformatigen Zeichnungen an – Ausschnitte, die auf den ersten Blick wie Snapshots wirken. Zurück im Atelier verdichtet Stauber diese Zeichnungen zu einem abstrakten Vexierbild städtischen Lebens: Die Transformation der Stadt ist eine Serie von 15 Linoldrucken. Im dritten Schritt interessiert es die Künstlerin, die Drucke in den Stadtraum zurückzuführen und zu erforschen, ob sie mit ihrem hohen Abstraktionsgrad auch dort „funktionieren“. In dem Projekt „Die Reflexion der Stadt“ setzt sie die Plakate als vereinzelte Bildflächen in urbane Kontexte, die die Passanten hier nicht erwarten, so dass sich die Bildmotive in ihrer Ästhetik und isolierten Positionierung deutlich von herkömmlicher Werbung absetzen. Im Gegensatz zu den Tausenden schnell konsumierbaren visuellen Reizen im Stadtraum brennen sie sich in das visuelle Gedächtnis ein. Aus dem Störfaktor eines Blind Spot erwächst eine positive Rezeption: langsam und konzentriert, nachhaltig und reflektiert prägt sich das ‚Kunstbild’ beim Rezipienten ein – aus dem achtlosen Passanten wird ein bewusster Betrachter.