Die Ausstellung „PRINZESSINNEN. Johann Gottfried Schadow / Anna Franziska Schwarzbach“ im Schadow-Haus nähert sich einem Thema, das über die Jahrhunderte nichts an Aktualität verloren hat: dem menschlichen Körper, seinen Proportionen und unserem Begriff der Schönheit. Sensibel umgesetzt, führt der Besuch in einen interessanten und spannenden Dialog über vermeidliche Normen und Ideale
Der sehr kleine Mann zwischen den beiden grossen Gestalten kann demohngeachtet noch nicht zu den Zwergen gezählt werden, und finden sich ähnliche Exemplare in jeder grossen Stadt. Was bemerkenswerth ist, dass unter diesen sich solche
finden, deren gehirnfassender Theil eine oftmals die Köpfe der grössten Männer übersteigende Ausdehnung hat.
Johann Gottfried Schadow: POLYCLET, 1834
Hauptdarsteller der Ausstellung sind jedoch die Mitglieder der aus Rumänien stammenden, jüdischen Artistenfamilie Ovitz. Sieben ihrer zehn Kinder waren kleinwüchsig. Sie reisten als Musikerinnen und Musiker in den 30er und 40er Jahren durch Europa. Dann wurde die ganze Familie im Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und den bestialischen Forschungen des Lagerarztes Josef Mengele ausgesetzt. Sie überlebten und wanderten später nach Israel aus.
Die Geschwister Rosika, Franziska, Avram, Frieda, Mordechai, Elisabeth und Perla sind in Pappmaché, Wachs, Porzellan Bronze, Eisenguss oder Beton im Schadow-Haus präsent.
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