Meine erste Stadtwanderung als einer, dem täglich jede Menge Freizeit zur Verfügung steht, endet in einer Explosion.
Wie konnte das passieren? Ich bin einfach nur von Raum zu Raum gegangen. Wahrscheinlich hat das GPS Kontakt zu meiner Phantasie aufgenommen.
In einem zweistöckigem Flachbau in der Leipziger Straße (war da früher einmal das tschechische Kulturzentrum?) befindet sich seit heute die JULIA STOSCHEK COLLECTION mit der Ausstellung „Welt am Draht“. Der Ausstellungstitel geht auf einen Fernsehfilm von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahre 1973 zurück, ein geistiger Vorläufer der Matrix-Filme. Die Handlung des Films basiert auf dem Roman SIMULACRON-3 des Amerikaners Daniel F. Galouye.
In der Ausstellungszeitung wird die Romanhandlung kurz umrissen:
Am Institut für Kybernetik und Informationsprozesse bleibt nichts dem Zufall überlassen. Es wird dort eine computeranimierte Welt eingerichtet, in der sich wirtschaftliche und soziale Entwicklungen simulieren lassen. Der Großrechner SIMULACRON kann einen Ausschnitt der Realität mitsamt ihren Bewohnern simulieren. Die simulierten Personen haben zwar ein eigenes Bewusstsein, jedoch keine Ahnung, dass sie nur Teil einer virtuellen Realität sind.