Edouard Baribeaud in der Galerie Judin
Baribeauds meisterliche Vergegenwärtigung antiker Mythen und deren Verbindung mit modernen kunsthistorischen Referenzen, darunter der Wiener Jugendstil oder die Neue Sachlichkeit, gipfelt in dem rätselhaften Gemälde Penthesilea. Die Protagonistin entzieht sich dem Blick des Betrachters, sie ist im Begriff, sich umzuziehen. Doch ob sie sich an- oder auszieht, bleibt unklar – ebenso wie die Frage nach dem Besitzer des Hemdes, das prominent vor dem Paravent platziert ist, dessen figurative Ausgestaltung zum Zentrum des Bildes avanciert. Ihn ziert eine sogenannte Amazonomachie – die Darstellung des Kampfes der Amazonen gegen die Griechen während des Trojanischen Krieges. Baribeauds Komposition liegt das Gemälde L’Atelier du peintre (1911) von Henri Matisse zugrunde: Es zeigt das lichtdurchflutete Atelier des Fauvisten.
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