Piene äußerte sich in einem frühen Text der ZERO-Gruppe 1961: „Warum machen wir keine Kunst für den Luftraum, keine Ausstellungen im Himmel?“ In den folgenden Jahrzehnten prägte er den Begriff der Sky Art und produzierte aufblasbare Strukturen, die ganze Räume füllten und sich über Strände, Flüsse oder Stadtlandschaften ausdehnten. Die Skulpturen, die er in den Himmel steigen ließ, wurden von eigens dafür entwickelten Heliumschläuchen getragen. Auch entfernte er sich von der traditionellen Vorstellung der modernen Skulptur als monolithische Form aus Materialien wie Stein und Metall und begann mit weichen, elastischen und formbaren Geweben zu arbeiten. Seine Arbeiten sind nicht als autonome, absolute Einheiten zu begreifen, sondern als „fließende“ Werke, die erst im Dialog mit ortsspezifischen Faktoren wie Licht, Raum, Publikum und Atmosphäre ihre endgültige Form annehmen.