… deshalb
definiere ich eine Nase wie folgt, —- wobei ich vorderhand meine Leser, männliche wie weibliche, welchen Alters, Temperaments und Standes sie auch immer sein mögen, um der Liebe Gottes und ihrer eigenen Seelen willen ersuche und beschwöre, vor den Versuchungen und Einflüsterungendes Teufels auf der Hut zu sein und nicht zu leiden, daß er ihnen durch List und Tücke irgendwelche anderen Ideeen in den Kopf setze als die, welche ich in meiner Definition niederlege. —- Denn was das Wort Nase hier in diesem langen Nasenkapitel und an jeder anderen Stelle meines Werkes, wo das Wort Nase auftaucht, anlangt, — so erkläre ich, daß ich mit diesem Wort eine Nase meine und nichts mehr oder weniger.
Fritz Fleer, Schatten des Athleten im Schloss Gottorf, Schleswig
Mehr zum Nasendefinitionsproblem findet man in Laurence Sterne
Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman.
Das Buch habe ich schon vor langer Zeit mit Begeisterung verschlungen. Gegenwärtig lasse ich es mir auf dem Weg zur Arbeit von Harry Rowohlt in der S-Bahn vorlesen. Heute begannen die Variationen zur Nase. Das wollte ich Euch nicht vorenthalten.
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