Kapelle Kraut

Der preußische Hofbildhauer Georg Glume (1679–1765), Schüler und Nachfolger von Andreas Schlüter, schuf ein Grabdenkmal für die Familie Kraut aus dem Umfeld des brandenburgisch-preußischen Hofes. Die Kapelle galt bis zur Zerstörung der Nikolaikirche 1945 zusammen mit der gegenüberliegenden Kapelle als bedeutendste Schöpfung der Grabmalkunst in der Mark Brandenburg. (mehr hier)

Kapelle Kraut

In der Kraut-Kapelle konnten zwar die reichhaltigen Skulpturen sowie Teile der Raumdekoration weitgehend restauriert und rekonstruiert werden, nicht jedoch die zerstörten Decken- und Wandmalereien. Um die Leerstelle zu füllen, entstand das Projekt „Kunstraum Kraut“. Zeitgenössische Künstler unterschiedlicher künstlerischer Sprachen und weltanschaulicher Herkunft sind eingeladen, sich der Auferstehungs-Ikonographie in direkter Interaktion mit dem barocken Raum- und Bildprogramm der Kraut-Kapelle zu nähern.(mehr hier)

Wandbild

Helge Leibergs Kapellen-Bild (Variation Nr. 9) heißt „Stigma“, bezieht sich auf das Theaterstück „The Gospel according to Jesus, Queen of Heaven“. Damit provozierte die britische Transgender-Autorin Jo Clifford 2009 nicht nur heftige Diskussionen, sondern auch wütenden Protest der Klerikalen. Dabei war der Gedanke eines queeren Jesus schon damals nicht neu. Viel älter, so Kunstprojekt-Leiter Henkys, sei die Überlieferung, dass es sich bei der historischen Person Jesus von Nazareth nicht um einen Weißen handelte, sondern womöglich um einen Schwarzen. In übersteigerten Farbkontrasten setzt Helge Leiberg dieses ketzerische Thema ins Bild. Ein anregender, provokanter Kontrast zum harmoniesüchtigen Barock-Brimborium der Kapelle. (Ingeborg Ruthe in den Kulturtips der Berliner Zeitung, 30.9.22)

Stigma

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