Eichendorffs Taugenichts in Wangen (Allgäu)

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RLM 205

Deutsches Eichendorff Museum

RLM 210
Joseph von Eichendorff

RLM 211

Das Rad an meines Vaters Mühle braußte und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee1 tröpfelte emsig vom Dache, die Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich saß auf der Thürschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen, mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine. Da trat der Vater aus dem Hau- se; er hatte schon seit Tagesanbruch in der Mühle rumort und die Schlafmütze2 schief auf dem Kopfe, der sagte zu mir: »Du Taugenichts! da sonnst Du Dich schon wieder und dehnst und reckst Dir die Knochen müde, und läßt mich alle Arbeit allein thun.mal hinaus in die Welt und erwirb Dir selber Dein Brodt.« – »Nun,« sagte ich, »wenn ich ein Taugenichts bin, so ist’s gut, so will ich in die Welt gehen und mein Glück machen.«
(Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts)

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