Das Rad an meines Vaters Mühle braußte und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee1 tröpfelte emsig vom Dache, die Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich saß auf der Thürschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen, mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine. Da trat der Vater aus dem Hau- se; er hatte schon seit Tagesanbruch in der Mühle rumort und die Schlafmütze2 schief auf dem Kopfe, der sagte zu mir: »Du Taugenichts! da sonnst Du Dich schon wieder und dehnst und reckst Dir die Knochen müde, und läßt mich alle Arbeit allein thun.mal hinaus in die Welt und erwirb Dir selber Dein Brodt.« – »Nun,« sagte ich, »wenn ich ein Taugenichts bin, so ist’s gut, so will ich in die Welt gehen und mein Glück machen.«
(Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts)