In Zhao Gangs Szenario bewegen sich Fabelwesen durch eine horizontale Landschaft in die Poetik einer verkehrten Welt. Ein kopfloser Mensch mit einem auf den Bauch gezeichneten Gesicht und wild gestikulierenden Armen trifft auf eine reptilienartige Meerjungfrau und eine Schlange mit mehreren Köpfen. Verschiedene fliegende und kriechende Fische teilen sich den Raum mit lasziv lächelnden Zentauren, die im Schneidersitz wie Schauspieler auf ihren Einsatz warten. Die Frontalperspektive seiner früheren Frauenbilder oder Porträts politischer Galionsfiguren ist einer ironischen Wiederbelebung chinesischer mythologischer Figuren gewichen. Mit Zhao, dem Gauner, betreten wir eine schelmische Arena von Possenreißern und abtrünnigen Helden. Weder Tier noch Wesen, spielen diese grenzwertigen Wüstlinge mit den Sünden der Menschheit im 21. Jahrhundert.
(Galerie Nagler Draxler)
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