Die Ausstellung PARERGON von Mariana Castillo Deball vermittelt in einem dicht geknüpften Bedeutungsgewebe vielerlei kleine Geschichten.
Das in monatelanger Arbeit entstandene Gesamtkunstwerk namens „Parergon“ (Altgriechisch für Beiwerk) ist eine Paradebeispiel für Konzeptkunst. Wer aber nun gleich an Papierstaub, kryptische Artefakte, knäckebrot-trockene Archivalien und enigmatische Theorien denkt, darf sich nun wundern und freuen über die feinen Ariadne-Fäden, die Deball zwischen den erwählten Museums-Dingen und damit zwischen Kunst, Wissenschaft, Geschichte, Philosophie spannt.
Mädchen im Neuen Museum, 2011, nach seinem Fund am Roten Rathaus
Und es ist eben nicht mehr bloß Geschichte, es wird auch Erkenntnis und Poesie, wenn man für sich selbst herausfindet, was das bronzene „Stehende Mädchen“ des Bildhauers Otto Baum, kürzlich im 1945er-Trümmerschutt unterm Platz vor dem Roten Rathaus ausgegraben, zu tun hat mit dem Foto vom Fragment einer „Knienden“ Wilhelm Lehmbrucks, 1911. Dieser Steinguss ist im Krieg verbrannt.
Otto Baum, Mädchen im Hamburger Bahnhof, 2014
Ergon versus Parergon – Das Potential des Nebensächlichen
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