Christina Doll hat sich mit ihren monumentalen Porträtfiguren Vivi, Bobby, Elli und Herr Fuhl ganz bewusst in Bereiche der Körperlichkeit begeben, die Abseits des gängigen Schönheitsideals liegen.
…
Nach eigenem Bekunden war der kreative Ausgangspunkt dieser Werkgruppe beeinflusst durch visuelle Erfahrungen im Stadtbild Berlins. Auf der Frankfurter Allee im Ostteil der Stadt sind an einigen Stellen noch Gesimsfiguren aus den 1950er Jahren zu finden. Diese überlebensgroßen Darstellungen von Bauern und Arbeitern, die das Prestigebauobjekt der noch jungen DDR zieren, beeindruckten die Künstlerin in ihrer alltäglichen Thematik und verbanden sich mit dem bereits geweckten Interesse für den sozialkritischen Realismus der 1920er Jahre, wie er sich beispielsweise im Werk des Bildhauers Christoph Voll (1897–1939) zeigt. Christina Doll behandelt mit ihren monumentalen Porträtfiguren ein Menschenbild, das sich an den Rändern der Gesellschaft befindet und das sie mit den auf Stand- und Dauerhaftigkeit angelegten Betonplastiken in ihre Mitte holt.
(Marc Wellmann hier)
Tags: Christina Doll, Georg-Kolbe-Museum
[…] Neue Kunstspaziergänge Spaziergänge in Berlin und Umgebung « Vivi, Bobby, Elli und Herr Fuhl […]