Steile Lagerung, Max Kratz, 1989
Liebe Freunde der Kunst im öffentlichen Raum,
vergangene Woche waren Gabi und ich eine Woche in Sachen RUHR2010 unterwegs.
Irgendwann werden hier alle Fotos zu sehen sein. In den Kunstspaziergängen werden einige Kurzberichte erscheinen. Immer mal wieder anklicken!
Wir waren in Essen, in Duisburg, in Marl und in Mülheim an der Ruhr. Mehr war beim besten Willen in den paar Tagen (12. – 17. April einschließlich An- und Abreise) nicht zu schaffen. Es gab viel zu sehen, zu bestaunen und einiges Verwunderliches. Es sind über 50 Städte, die „Essen für das Ruhrgebiet“ als Kulturhauptstadt unterstützen. Wir hatten manchmal den Eindruck, dass man noch ein, zwei Jahre gebraucht hätte, um den touristischen Andrang gerecht werden zu können. Die Hauptbahnhöfe in Essen und Duisburg werden gegenwärtig umgestaltet. Gerade in Essen sieht es nicht so aus, dass man demnächst fertig werden würde. Der See im Zentrum von Marl ist abgelassen. Die Uferzonen werden neu gestaltet. Es wird sicher sehr schön werden, das ist aber kein Trost für uns. Wir glaubten, anlässlich Ruhr2010 sind die beteiligten Städte auf Empfang eingerichtet. Enttäuschend war der sogenannte Skulpturenwald in der Zeche Zollverein. Wir mögen die Skulpturen Rückriems, aber dieses Stückchen Wald war total vermüllt. Eine Zumutung, dort spazieren zu gehen. Im Duisburger Lehmbruck-Museum (ein wunderbares Museum) sagte man uns, dass der Katalog der Lehmbruck-Skulpturen vergriffen sei und man nicht wisse, wann eine neue Auflage erscheinen wird. Das in der Kulturhauptstadt Europas! Genug gemeckert!
Gleich am ersten Tag besuchten wir den Moltkeplatz in Essen (Vielen Dank für den netten Empfang, Frau und Herr Wagenitz!). Natürlich waren wir im schönsten Museum der Welt und in der Zeche Zollverein. Viele Skulpturen in Essen kannten wir schon von den Bildern von Herrn Pilger. Da gab es einige Déjà-vu-Erlebnisse dank unserer Mailing-Group.
In Duisburg waren wir im Lehmbruck-Museum (großartig!) und dem dazugehörigen Park mit vielen interessanten Skulpturen und im Museum Küppersmühle mit den aktuell stattfindenden Metzeleien. Noch Fragen?
In Marl kann man herrlich wandeln. Viele Skulpturenfunde sind überraschend. Wir haben bestimmt nicht alle gesehen (es gab leider auch keinen Plan, den man in die Hand hätte nehmen können). Wir haben Vostells Schildkröte gefunden (zu den Vostell-Arbeiten haben wir ein besonderes Verhältnis, seit wir in seinem Museum in Extremadura/Spanien waren und auch Gelegenheit hatten, sein dortiges Wohnhaus zu besuchen).
La Tortuga, Wolf Vostell, 1987
In Mülheim waren wir schon etwas kunstmüde. Die Kraft reichte noch zu einer kleinen Wanderung am Ruhrufer und zu einer Besichtigung der weltgrößten begehbaren Camera Obscura.
Eine Sache noch. Thomas, Du fragtest letztens nach Arbeiten von Norbert Radermacher. Ich bin im Kantpark von Duisburg beinahe über eine seiner Arbeiten gestolpert. Ein Bild dazu findest Du hier.
Wir werden diese Mail auch in den Kunstspaziergängen veröffentlichen. Vielleicht findet sich dann noch der ein oder andere Interessierte an Kunst im öffentlichen Raum und nimmt an unserer Public_Art_Group teil.
Viele Spaziergangsgrüße
Gabi und Michael
Tags: Ruhr2010