Der renommierte Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den Maler und Bildhauer Anselm Kiefer. Er habe eine Bildsprache entwickelt, „die aus dem Betrachter auch einen Leser macht“, begründete der Stiftungsrat die Auszeichung für den 63-Jährigen.
Volkszählung (Detail) im Hamburger Bahnhof
Die Preisträger werden von einem Stiftungsrat mit einfacher Mehrheit gewählt. Der Rat setzt sich aus Mitgliedern des Börsenvereins sowie Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft zusammen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Albert Schweitzer (1951), Hermann Hesse (1955), Astrid Lindgren (1978), Siegfried Lenz (1988) und Václav Havel (1989).
Der Preis wurde erstmals im Frühjahr 1950 verliehen. Seitdem hat es wiederholt Auseinandersetzungen um die Preisträger gegeben. 1995 war das Votum für die Annemarie Schimmel umstritten, Kritiker warfen der Orientalistin mangelnde Distanz zum islamischen Fundamentalismus vor. Eine Kontroverse löste auch 1997 Günter Grass aus, als er in seiner Laudatio auf den türkischen Preisträger Yasar Kemal die deutsche Kurdenpolitik kritisierte.
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