Den anderen Tag, in letzter Zeit immer häufiger, geht er zu Fuß. … Er gliedert den Weg nicht nach markanten Gebäuden und vielbefahrenen Kreuzungen, sondern orientiert sich an kleinen Knöpfen im Asphalt: in den Boden eingelassenen Plättchen, die wie ein dichtes Netz auf der Stadt liegen. Er geht, ohne aufzuschauen, von Punkt zu Punkt, die Plättchen liegen nah beieinander, es muss Abertausende geben, winzige oder etwas größere Kreise, selten auch Quadrate, aus Kupfer, Messing, Aluminium, in Fugen, Beton, zwischen Pflastersteinen, in versteckten Ecken und – noch verborgener – mitten auf der Fahrbahn, mal steht VERM.PUNKT darauf, mal MESSPUNKT, öfter sind sie von rosa Farbkreisen umgeben, aufgesprüht von Landvermessern … Täuschungen kommen auch vor, zwischen Pflastersteinen festgetretene Kronkorken etwa oder Centmünzen.
(aus: Albrecht Selge wach Rowohlt, 2011)
The act of walking … is a process of appropriation of the topographical system on the part of the pedestrian; it is a special acting-out of the place …
(aus: Michel de Certeau The Practice of Everyday Life)
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