Lawrence Weiner am Hugenottenhaus in Kassel
Die Kasseler haben es gut. Sie haben doch tatsächlich 100 Tage Zeit, sich ganz in Ruhe auf der Documenta umzusehen. Der einfache Kunstreisende wird, so fleißig er auch ist, immer nur einen Bruchteil der Ausstellung sehen können.
Wir hatten einen Tag Zeit (eigentlich einen Tag und vier Stunden), waren fleißig mehr als sechs Stunden auf den Beinen, haben allerhand gesehen, aber insgesamt doch nur eine kleine zufällige Auswahl aus dem Gesamtangebot. Die vier überzähligen Stunden hätten wir gern an Documenta-Ausstellungsorten verbracht, aber es gibt nur Tageskarten für 20€. Das war dann trotzdem ein Glücksfall, denn sonst hätten wir die Ausstellung von Per Kirkeby im Schlossmuseum, den eigentlichen Höhepunkt unserer Kassel-Reise, nicht gesehen.
Die Auswahl der besuchten Kunstorte war tatsächlich zufällig. Der Katalog (Band 3/3) taugte nicht zur Vorauswahl und manche Ausstellungsorte waren tabu, denn es warteten Menschenmengen auf Einlass. Wir stellen uns nicht an. Man muss nicht immer in der DIE MITTE VON (Lawrence Weiner) sein, zumal die Warteschlangen erzeugenden sogenannten Must Seen von Kritikern vorgegeben worden sind, die oft mehr das kuratorische Gesamtkonzept im Auge haben als die einzelne künstlerische Aussage.
So ließen wir uns einfach treiben.
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