Das bronzene Original wird heute als ein Werk des griechischen Bildhauers Epigonos angesehen und war Teil eines Siegesdenkmals, das Attalos I. von Pergamon um das Jahr 230 v. Chr. nach Siegen über die keltischen Galater errichten ließ. Deutlich ist der Stolz des Besiegten, diesen Stolz bewundern die Griechen, bei der Figur des „Sterbenden Galliers“ zu erkennen. „Mit großer Gelassenheit, nicht mit schmerzverzerrtem Gesicht erwartet er den Tod. Die tiefe Wunde an der rechten Seite verweist auf einen Stich in die Lunge. Der todeserfahrene antike Betrachter wusste, dass den so Getroffenen ein langsamer Tod erwartete, den es zu ertragen galt“, erklärt Pfeifer.
Die Römer haben die Figur der Griechen in Marmor kopiert, so dass die Reisegesellschaft um Fürst Franz von Anhalt-Dessau im Jahr 1765 während ihres Aufenthaltes in Rom auf sie aufmerksam wird. Mit auf Tour ist damals auch der Stuckateur und Bildhauer Johann Christian Ehrlich, der vom Antikenrestaurator Bartolomeo Cavaceppis einiges über die Methoden des Kopierens und Restaurierens antiker Plastiken erfährt. So ist er dann in Dessau bestens in der Lage, nach Vorlagen solche Arbeiten auszuführen. Zu seinen Werken gehören die großen Statuen der Ceres und der Fortuna an der Fassade des Wörlitzer Landhauses, die Dietrichsvase und natürlich der „Sterbende Gallier“.
(Henrik Klemm in der Mitteldeutschen Zeitung, mehr hier)
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