Posts Tagged ‘Wörlitz’

Jüdischer Friedhof Wörlitz

Sonntag, Juli 24th, 2016

WW 80

Denkmal am Jüdischen Friedhof in Wörlitz

Um 1760 wurde auf einem Acker des in der Stadt lebenden Juden Hirsch ein Friedhof angelegt, auf dem später auch verstorbene Juden aus Oranienbaum und zeitweilig auch aus Coswig beerdigt wurden. Ein um 1790 vom Architekten Friedrich Wilhelm v. Erdmannsdorf errichtetes Zeremonienhaus ist bis heute erhalten; der Friedhof wurde im Jahre 1938 profaniert. Abgeräumte Grabsteine – zuweilen als Baumaterial verwendet – wurden später auf dem Dessauer Friedhof zusammengetragen und zu einem Denkmal gefügt.
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Sterbender Gallier in Neumarks Garten (Wörlitz)

Samstag, Juli 16th, 2016

WW 027

WW 029

Das bronzene Original wird heute als ein Werk des griechischen Bildhauers Epigonos angesehen und war Teil eines Siegesdenkmals, das Attalos I. von Pergamon um das Jahr 230 v. Chr. nach Siegen über die keltischen Galater errichten ließ. Deutlich ist der Stolz des Besiegten, diesen Stolz bewundern die Griechen, bei der Figur des „Sterbenden Galliers“ zu erkennen. „Mit großer Gelassenheit, nicht mit schmerzverzerrtem Gesicht erwartet er den Tod. Die tiefe Wunde an der rechten Seite verweist auf einen Stich in die Lunge. Der todeserfahrene antike Betrachter wusste, dass den so Getroffenen ein langsamer Tod erwartete, den es zu ertragen galt“, erklärt Pfeifer.
Die Römer haben die Figur der Griechen in Marmor kopiert, so dass die Reisegesellschaft um Fürst Franz von Anhalt-Dessau im Jahr 1765 während ihres Aufenthaltes in Rom auf sie aufmerksam wird. Mit auf Tour ist damals auch der Stuckateur und Bildhauer Johann Christian Ehrlich, der vom Antikenrestaurator Bartolomeo Cavaceppis einiges über die Methoden des Kopierens und Restaurierens antiker Plastiken erfährt. So ist er dann in Dessau bestens in der Lage, nach Vorlagen solche Arbeiten auszuführen. Zu seinen Werken gehören die großen Statuen der Ceres und der Fortuna an der Fassade des Wörlitzer Landhauses, die Dietrichsvase und natürlich der „Sterbende Gallier“.
(Henrik Klemm in der Mitteldeutschen Zeitung, mehr hier)

Lady Hamilton in Wörlitz

Donnerstag, Juli 14th, 2016

Erotisches Lächeln, klassisches Profil: Eine Ausstellung in Wörlitz spürt dem Faszinosum der Lady Hamilton nach.
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WW 015

WW 016
Moritz Götze

Lady Hamiltons Attitüden-Kasten
In der Wörlitzer Ausstellung ist nun neben vielen einzeln oder im Zusammenklang in Deutschland noch nicht präsentierten Emma-Porträts, Briefen, Skulpturen, Vasen, Dokumenten auch jene goldumrandete Black Box nachgebaut, in der laut Goethes Beschreibung Emma als Lebendes Bild posiert hat.

Auffallend war mir ein aufrechtstehender, an der Vorderseite offener, inwendig schwarz angestrichener Kasten, von dem prächtigsten goldenen Rahmen eingefaßt. Der Raum groß genug, um eine stehende menschliche Figur aufzunehmen, und demgemäß erfuhren wir auch die Absicht. Der Kunst—und Mädchenfreund, nicht zufrieden, das schöne Gebild als bewegliche Statue zu sehen, wollte sich auch an ihr als an einem bunten, unnachahmbaren Gemälde ergötzen, und so hatte sie manchmal innerhalb dieses goldenen Rahmens, auf schwarzem Grund vielfarbig gekleidet, die antiken Gemälde von Pompeji und selbst neuere Meisterwerke nachgeahmt.
(Goethe, Italienische Reise – Neapel, 27. Mai 1787))