Es ist zu heiß. Kunstspaziergänge finden im Garten statt.
denn was mich wirklich interessiert ist weniger das woraus es gemacht wird als dass es eine sache ist die gemacht wird, damit man sie herzeigen kann, und die die leute anschauen und über die sich die einen freuen und die andern ärgern, und die zu nichts sonst da ist.
(Ernst Jandl: Dier ersten Schritte, in: ernst jandl für alle. Darmstadt und Neuwied 1974)
Der Wildschweinschädel hat nach mehr als 35 Jahren seine Bestimmung erreicht. Gefunden habe ich ihn im Morast am Maxsee. Er musste ausgekocht werden. Das war ein fürchterlicher Gestank, ich glaube wir benutzten den riesigen Topf, in dem wir immer die Windeln der Kinder auskochten. Seine bisher beste Zeit hatte der Schädel im Bücheregal, damals als dort noch Platz war. Dann war er lange Jahre im Keller, nicht unbeachtet (er befand sich wieder auf einem Regal, diesmal dem Weinregal), aber nicht mehr bewusst wahrgenommen. Jetzt ist er als Ausstellungs- und Erinnerungsinstallation in Gabis Garten angekommen.
Wir wünschen uns Dinge, die wir nicht haben können. Wir wollen einen bestimmten Augenblick, einen Klang, eine Empfindung noch einmal erleben. Ich möchte die Stimme meiner Mutter hören. Ich möchte meine Kinder als Kinder sehen. Kleine Hände, flinke Füße. Alles verändert sich. Der Junge ist erwachsen, der Vater ist tot,die Tochter ist größer als ich und erwacht weinend aus einem schlimmen Traum. Bitte bleibt für immer, sage ich zu den Dingen, die ich kenne. Geht nicht fort. Werdet nicht groß.
(Patti Smith in: M Train)
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