Karmakollaps

Alexandra Ranner im Georg-Kolbe-Museum

Ich habe genug

Ich habe genug wurde in drei Varianten realisiert: 2005 als freistehendes Haus im Berliner Palast der Republik, 2006 als grober Bretterverschlag, eingelassen in die Fassade des Essener Kunstvereins Ruhr, und im selben Jahr schließlich als Teil einer Brunnenverkleidung in der städtischen Kunsthalle Rathausgalerie in München. 2014 wurde Ich habe genug von Heiner Wemhöner angekauft. Als permanente lnstallation ist das Haus seit 2015 in Herford dauerhaft auf einem privaten, aber öffentlich zugänglichen Wiesengrundstück installiert. Täglich öffnet sich ein Fensterrolladen und gibt Einblick ins Innere der Behausung. Sie dient einem Protagonisten als Bühne, der Heimat und Existenzbasis verloren zu haben scheint. Man sieht einen Fluss und einen kargen Uferstreifen, abgenutzte Gebäude und dürre Bepflanzung. In dem Gewässer dümpelt ein abgetrennter Kopf, die Schnittkante am Hals liegt offen auf dem Wasserspiegel. Die Augen sind himmelwärts gerichtet. Der Mund intoniert Arien aus der Kantate BWV 82 von Johann Sebastian Bach: Ich habe genug.

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