friends & others

Joachim Grommeks meisterhafte Irritationen in der Galerie Taubert Contemporary

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Weshalb macht sich einer die Mühe und imitiert Pressspan? Malend und dazu auf einer Spanplatte, die selbst eine feine Maserung aufweist. Auch wenn Joachim Grommek die Illusion hölzerner Oberflächen längst ebenso virtuos wie effizient erzeugen kann, erstaunt sein konsequenter Wille zur visuellen Nachschöpfung. Es bleibt nicht bei der einen Täuschung. Sowohl die Farbflächen als auch die präzisen Horizontalen und Vertikalen seiner Gemälde wirken wie industriell produziert. Vergeblich sucht man in seiner neuen Serie „friends & others“ nach einem individuellen Gestus, die Glattheit und Perfektion charakterisiert im Gegenteil Grommeks künstlerische Praxis. Und er verstärkt diesen Eindruck der Verwendung vorgefertigter Folien und Klebestreifen durch die plastischen Eigenschaften seiner Malerei: Selbst die transparenten Streifen, die Tesafilm imitieren und die auf der Spanplatte arrangierten Bildelemente zu fixieren scheinen, wirken wie aufgeklebt. Dass es in seinen Ausstellungen immer wieder Besucher gibt, die ein Stück davon abziehen wollen, unterstreicht die illusionären Qualitäten dieser zeitgenössischen Trompe-l’œils.
(aus der Pressemitteilung, Christiane Meisner)

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