Die malerischen Arbeiten Judy Millars haben starke architektonische Bezüge. Abstrakte Farbspuren schlängeln sich auf skulpturalen Papierbahnen durch die Ausstellungsarchitektur, deren Beschaffenheit wesentlichen Einfluss auf die Präsentation ihrer Arbeiten hat. Mit ihren großformatigen Farbschleifen bricht sie mit den Konventionen der Malerei und überschreitet die Grenze zur Skulptur. Es ist schwer, ihre Arbeiten als Ganzes zu erfassen, da sie keinen klassischen Bildaufbau mehr aufweisen, es fehlen vorgegebene Blickachsen, die Werke haben weder Anfang noch Ende, ihre Plastizität steht gleichberechtigt zum bildlichen Inhalt. Einen Kontrast hierzu bilden ihre aktuellen kleinformatigen Arbeiten: Düster, in monochromem Sepia, wachsen aus grob gespachteltem schwarzen Grund frei gekratzte Spuren die sich in kontrastiver Dynamik aus diesem zu befreien scheinen und sich zu abstrakten Formen aufbauen.
Tags: Marquardt, Rohkunstbau