Im Gartensaal des Schlosses hat Karin Sander die Zeichnung des Raumes in einen Quellcode verschlüsselt und seine Zahlencodierung als ‚XML-SVG CODE‘, an die Wände des Raumes plakatiert. In gleichmäßiger Reihenfolge ziehen sich die Buchstaben und Zahlen über die Wände, sie wirken wie ein Muster. Zugrunde liegt die Idee, dass in einer architektonischen Zeichnung ein dreidimensionaler Raum ins Zweidimensionale übersetzt wird. Karin Sander kehrt diesen Effekt um.
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Rohkunstbau (VIII)
Montag, August 1st, 2011Rohkunstbau (VII)
Dienstag, Juli 26th, 2011Das Spiel mit Illusion und Wahrnehmung ist charakteristisch für die Werke von Mariele Neudecker. In Glaskugeln hängen Berg-Landschaften kopfüber und spiegeln sich im trüben Wasser. Die so entstandenen Landschaftsaquarien vermitteln dem Betrachter in dreidimensionaler Anschaulichkeit den klassischen Bildaufbau von Vorder-, Mittel- und Hintergrund.
Rohkunstbau 2011 (VI)
Freitag, Juli 22nd, 2011Eine Skulptur hat Frank Nitsche im Wintergarten des Schlosses für den Rohkunstbau installiert: eine Säule aus leeren Getränkedosen, die sich vom Boden bis zur Decke stapeln, bunte Aufkleber beherrschen die Optik. Frank Nitsche präsentiert die Macht der Werbung und des Konsums in grellbunter Form. Verführt durch eine permanente Flut visueller Eindrücke entstehen sofort Produkt-Assoziationen beim Betrachter, bekannte Label und Slogan ergänzen das Bild einer Säule der Konsum- und Kommerzwelt, welche uns die Macht der daraus entstehenden Bedürfnisse demonstriert.
Rohkunstbau 2011 (V)
Donnerstag, Juli 21st, 2011Marc Brandenburg zeigt ein überlebensgroßes Michael-Jackson-Portrait: Durch Schwarzlicht illuminiert leuchtet der „King of Pop“, die Popikone der Neunzigerjahre, der eine ganze Generation durch seine Musik geprägt hat und durch seinen kontroversen Lebensstil stets zur Diskussion anregte, bevor er sein tragisches Ende fand. Der Künstler zeigt den Sänger in typischer Pose auf dem Höhepunkt seiner Karriere, bevor er sich unzähligen Operationen unterzog, um sein Aussehen zu korrigieren. Der Macht des Schönheitswahns unterlegen, entstellte sich Michael Jackson immer mehr und verlor schließlich den Sinn für die Realität. Erahnen lässt uns Marc Brandenburg dessen tragisches Ende, blickt der Sänger doch melancholisch und verloren und scheint nicht von dieser Welt zu sein.
Rohkunstbau 2011 (IV)
Samstag, Juli 16th, 2011Im Foyer des Schlosses präsentiert Mariana Vassileva ihre Arbeit Accelerator: Im Zentrum der Halle dröhnt der Motor eines Bugatti, bekrönt von einem futuristisch anmutenden Lichtobjekt, das von der Decke hängt. Der Motor der Luxuslimousine sowie das Leuchtobjekt korrespondieren miteinander, abhängig von der Lautstärke des Motors verändert sich das Licht, das wie eine Dornenkrone über dem Motor schwebt. Die Objekte stehen im Gegensatz zueinander: die Dornenkrone sinnbildlich für den Untergang, krönt den Motor, das Emblem für Reichtum, Geschwindigkeit und Macht.
Rohkunstbau (III)
Freitag, Juli 15th, 2011Die malerischen Arbeiten Judy Millars haben starke architektonische Bezüge. Abstrakte Farbspuren schlängeln sich auf skulpturalen Papierbahnen durch die Ausstellungsarchitektur, deren Beschaffenheit wesentlichen Einfluss auf die Präsentation ihrer Arbeiten hat. Mit ihren großformatigen Farbschleifen bricht sie mit den Konventionen der Malerei und überschreitet die Grenze zur Skulptur. Es ist schwer, ihre Arbeiten als Ganzes zu erfassen, da sie keinen klassischen Bildaufbau mehr aufweisen, es fehlen vorgegebene Blickachsen, die Werke haben weder Anfang noch Ende, ihre Plastizität steht gleichberechtigt zum bildlichen Inhalt. Einen Kontrast hierzu bilden ihre aktuellen kleinformatigen Arbeiten: Düster, in monochromem Sepia, wachsen aus grob gespachteltem schwarzen Grund frei gekratzte Spuren die sich in kontrastiver Dynamik aus diesem zu befreien scheinen und sich zu abstrakten Formen aufbauen.
Rohkunstbau 2011 (II)
Mittwoch, Juli 13th, 2011Für Rohkunstbau hat Oswaldo Maciá eine neue Raum- und Klanginstallation Under the Horizon entworfen. Aus einer zentral im Raum positionierten Badewanne läuft eine schwarze Flüssigkeit, deren Geruch dem Besucher beim Betreten des Raumes entgegenschlägt. Sie tropft über den Rand der Wanne und fließt ab, um sich wieder in diese zu ergießen. Dazu ertönen leise Wassergeräusche. Die Wanne hat der Künstler auf einem weißen Sockel platziert, sodass der obere Wannenrand der Augenhöhe des Betrachters entspricht. Der Künstler präsentiert einen Kreislauf, nimmt Bezug auf die unaufhaltsamen Fluten des Rheins, der in seinen Tiefen das Rheingold verborgen hält – symbolisiert hier durch die undurchsichtige schwarze Flüssigkeit.
Rohkunstbau 2011 (I)
Dienstag, Juli 12th, 2011Die Sommerausstellung Rohkunstbau lädt das Kunstpublikum zur Landpartie ins Schloss Marquardt ein. „Macht“ lautet in diesem Jahr das Thema der Schau.
Für das Herrenzimmer des Schlosses hat Katinka Pilscheur eine Raumcollage gebaut. Eine Kupferstange, die als Raumdiagonale funktioniert,durchbohrt ein fast raumhohes Gemälde. Matt weiß öffnet sich dessen Vorderseite dem Raum, während die hochglanzlackierte schwarze Seite dem Inneren zugewandt ist. Auf der polierten Fläche spiegeln sich Raum und Betrachter gleichermaßen und lassen eine neue Räumlichkeit entstehen. Die Künstlerin spielt mit den vorgegebenen Maßen und löst diese auf, das Bild funktioniert wie ein Spiegel, das den Betrachter die Orientierung verlieren lässt. Die Kupferstange als klassisches Macht-Symbol, gleichzusetzen mit dem Speer Wotans, durchbohrt das Bild, bietet ihm aber zugleich auch den nötigen Halt, damit es frei im Raum stehen kann.