Begleitung am Kirchsteig

KW 02

Bis 1690 gab es je eine Kirche in Wendisch Wusterhausen, Deutsch Wusterhausen, Hoherlehme und Niederlehme. Die Einwohner von Zernsdorf gingen in Niederlehme und die von Senzig, Neue Mühle und Zeesen in Wendisch Wusterhausen zum Gottesdienst. Die alten, aus Holz gebauten Kirchen in Hoher- und Niederlehme sowie in Wendisch Wusterhausen waren baufällig, die in Niederlehme sogar nach einem Sturm 1693 eingestürzt. Friedrich III. (1688 – 1713) veranlasste im selben Jahr den Abriss der drei Kirchen und erlaubte nur den Bau einer neuen massiven Kirche in Wendisch Wusterhausen. 1697 wird sie eingeweiht.

So wie schon vorher gehen die Neue Mühler, Senziger und Zeesener, nun aber auch die Zernsdorfer und Niederlehmer auf einem sandigen Fuhrweg, der an der Mühle begann und von Wiesen und Feldern gesäumt war, nach Wusterhausen zur Kirche.
Da sich die weiter entfernt wohnenden Bürger, beispielsweise aus Zeesen und Zerndorf vor dem Kirchgang zu drücken versuchten, ordnete Friedrich III. an, dass alle Bürger sonntags zur Kreuzkirche gehen müssen. Auf ihren Weg dorthin über den Kirchsteig wurden sie eine Zeit lang von Soldaten begleitet, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich in der Kirche ankamen.
(Text von der Tafel Wanderweg „Rundweg Tiergarten“)

KW 01
Holzskulptur von Frank Winkler

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