Berlin Biennale 10 (6)

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Welche Geschichte wollen wir erzählen, welche hören? Es gibt immer mehrere. Firelei Báez berichtet von dem haitianischen Palais, das König Henri Christophe 1810 bis 1813 nach der Unabhängigkeit des Landes in dem kleinen Städtchen Melot errichten ließ, um seine Machtfülle zu demonstrieren. Mit der Jahrzehnte zuvor entstandenen Sommerresidenz von König Friedrich II. teilt sie den Namen. Beide heißen Sanssouci. Auf dem Vorplatz der Berliner Akademie der Künste lässt die 1981 in der Dominikanischen Republik geborene Künstlerin für die 10. Berlin Biennale jenes andere Sans Souci aus Pappmaché wiedererstehen – mit Torbögen, Karyatiden und Malereien im Inneren, wie sie sich noch heute als Ruine im Regenwald befindet.
(mehr hier im Tagesspiegel)

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In ihrem Beitrag für die 10. Berlin Biennale untersucht Firelei Báez die disparaten Geschichten der verschiedenen Manifestationen des Namens „Sans-Souci“: Sanssouci, die von 1745 bis 1747 entstandene Sommerresidenz des preußischen Königs Friedrich II. in Potsdam, das von König Henri Christophe 1810 bis 1813 in Milot in Haiti erbaute Palais Sans-Souci – und den haitianischen Revolutionär Oberst Jean-Baptiste Sans-Souci, der 1803 von seinem Rivalen Henri Christophe (dem späteren König Henri I.) verraten und getötet wurde. Báez’ Installation besteht aus Elementen der Malerei, Bildhauerei und Architektur und ist ein Verweis auf die Strukturen des deutschen Sanssouci und des haitianischen Sans-Souci.

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